Ein paar Clips und Fotos über “Das Brevet” – die weltweit wohl bekannteste Langdistanzfahrt bzw. der älteste Radmarathon der Welt.
Hallo, hier ist Guido der Radwanderer und dies ist das erste Video von mir auf YouTube. Dieser kurze Teaser ist eine Filmvorschau mit ein paar ganz kurzen Clips und Fotos über das Audax Brevet (Paris Brest Paris) die weltweit wohl bekannteste Langdistanzfahrt bzw. der älteste Radmarathon der Welt, der alle 4 Jahre von Paris nach Brest an den Atlantik und wieder zurückführt.
Dieses Mal fand die 20.te PBP statt und passend zu diesem Jubiläum hatten wir an allen Tagen allerbestes Wetter.
So wurde es eine wunderschöne Fahrt durch ein sonniges Nordfrankreich bei hochsommerlichen Temperaturen am Tage um die 30 Grad.
Dieses Brevet, auch Olympiade der Randonneure genannt, ist weltweit so geschätzt, dass es immer schnell ausgebucht ist.
Alle Fahrer benötigten zur Qualifikation im gleichen Jahr das Super Randonneur Brevet und damit die Serie mit 200, 300, 400 und 600 km.
So stand ich dann zusammen mit knapp 6700 Fahrern aus allen Winkeln der Welt letzten August an der Startlinie in Rambouillet bei Paris.
Alle mit Ihren liebevoll vorbereiteten zum Teil sehr edlen Rädern und den vielen Special Bikes wie den Velomobile, Tandems, Triplets, Trikes und unterschiedlichsten Varianten von Liegerädern.
Die Strecke wird als GPX Track zur Verfügung gestellt und ist zudem hervorragend ausgeschildert.
An 13 Stellen, sowie 2 Geheimkontrollen, die vorher nicht bekannt sind, muss eine Brevetkarte gestempelt werden. Am Rad wird zusätzlich ein Tracker befestigt.
An diesen Stellen stehen Verpflegung, sowie Fahrradmechaniker, Schlafmöglichkeiten und medizinische Betreuung bereit. Es sind somit 15 Etappen zu fahren.
Über 2000 Helfer aus den Radvereinen der jeweiligen Orte, sowie die Bevölkerung unterstützen die Fahrer zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Und genau das macht den besonderen Spirit und Flair dieser Veranstaltung aus. Mehr dazu dann später in den längeren Videos.
Der Start verläuft ab 16:00 Uhr alle 15 Minuten in Blöcken von A bis Z über viele Stunden bis in den späten Abend, sowie am frühen Morgen des folgenden Tages. Pro Block starten ca. 250 Fahrer.
Der Weg nach Brest führt durch traumhafte sommerliche Landschaften des ländlichen Frankreichs mit seinen kleinen Dörfern bis größeren Städtchen.
Die erste Etappe war 217 km lang. Das Fahrerfeld war dicht und zum Teil sehr schnell unterwegs. So ließ sich, begleitet vom Applaus der immer mal wieder an der Straße stehenden Bevölkerung, recht einfach im Windschatten der Gruppen ein guter Schnitt und damit Strecke machen.
Mit Einbruch der Dunkelheit zogen alle die bereit gestellten Warnwesten an und schalteten ihre Lichter ein. Zu hören waren neben dem Fahrtwind oft der wunderbare Sound der Abrollgeräusche der vielen Räder, gepaart mit Gezirpe von Grillen.
Immer wieder unterhielten sich Fahrer bei den Anstiegen etwas in unterschiedlichsten Sprachen. Ansonsten war es oft recht still.
Ein langes Band von Bikern mit gelben Westen zog nun mit hohem Speed über die Straßen, durch Orte und Städte.
Weiter weg war in den dunklen Nächten eine geschwungene Kette vieler roter Punkte über die hügelige Landschaft zu sehen.
Die Route wurde so gewählt, dass dort nur wenig Straßenverkehr herrschte. Der Untergrund ist durchweg gut.
Ich sah kein einziges Schlagloch oder anderes Hindernis, welches man in der Nacht oder beim dichten Gruppefahren übersehen und zum Sturz führen könnte.
Leider kam es auch in diesem Jahr wieder zu Stürzen und Unfällen. Unterwegs traf ich einige Fahrer mit Schürfwunden uns Rissen in der Kleidung.
Die Kontrollstationen waren in Schulen oder großen Hallen eingerichtet und kosteten eine Menge Zeit. Man durchfährt oft einen abgesteckten Parkour mit Zeitnahme auf einen Platz zum Abstellen der Räder und geht zum Stempeln der Brevetkarte in die Gebäude.
Hier kann immer etwas zu Essen und Trinken gekauft werden. Wer mag kann in weiteren Hallen ein paar Stunden schlafen und wird zur gewünschten Zeit geweckt.
Zu viel Zeit darf man nicht verbummeln. Ziel ist die Strecke in der vorgegebenen Zeit (wahlweise 90, 84 oder 80 Stunden) zu schaffen.
Besondere Momente sind die Sonnenauf- und -untergänge auf dem Rad. Die erste Nacht fuhr ich durch, für die zweite Nacht suchte ich mir auf der halben Strecke in Brest eine Warmshower-Unterkunft. Ich schlafe bei diesem ersten langen Stopp idR 4 bis 5 Stunden.
Diese Zeit reicht mir aus, um mich einigermaßen für die zweiten 600 km zu erholen.
Der ständige Wechsel von Anstiegen und den schnellen Abfahrten kosten Kraft. In den Checkpoints und am Wegesrand sah man zunehmend nun immer mehr Fahrer, die sich zu jeder Tageszeit einfach nur auf den Boden oder ins Gras legten um zu etwas schlafen.
Einige praktizierten Powernapping auf Stühlen, einige legen sich tagsüber in den Schatten an den Wegesrand ins Gras.
… (Rest im Video – bzw. den noch folgenden längeren Videos und Videoserien)
12 Comments
Das PBP Brevet ist wirklich ein Traum und das bei solchem trockenem Sommerwetter.
Glückwunsch an alle die dabei waren 🎉
Klasse gemachter Teaser. Wann gibt's den Film dazu denn?
Ein sehr schöner Teaser. Danke schon einmal dafür. Warst Du auf dem Hinweg zu diesem PBP in Hannover bei EYB? Gruß axel aus Altenholz
Einfach nur klasse gemacht
Krasse Fahrt! Wirklich beeindruckend, dass das dann auch so viele in der Zeit schaffen.
Auch von mir meinen Glückwunsch!
Liebe Grüße
👏
Schließe mich dem anderen User an. Sehr schöne Vorschau.
Bin auch gespannt auf den Film.
Der Claus ist ja jetzt gestorben
Danke nachträglich für den Snickers den du mir geschenkt hast , am rückweg nach Paris
Bin gespannt auf den ganzen Film
Superschöner Film ❤
Top Teaser!
Freue mich wenn der lange Film dazu kommt.
Wegen Magenproblemen habe ich bei Brevets immer Kaisernatron statt Salz ins Getränk getan. 1 Tablette auf 1,5l. das bindet die Magensäure und wird mit ihr zu Salz umgewandelt.