In der zweiten Folge von “Chasing Ida”, “Zielsprint”, nimmt euch Ida mit nach Garmisch-Partenkirchen zum Zugspitz-Ultratrail. Habt ihr Fragen oder Anregungen? Schreibt’s in die Kommentare!

    Chasing Ida ist eine Dokumentarserie von und mit Ida-Sophie Hegemann, die sie auf den Höhen und Tiefen ihrer Trailrunning-Saison begleitet. In regelmäßigen Folgen wird Ida dabei bei Rennen, Trainings und darüber hinaus begleitet, um tiefere und vor allem authentische Einblicke in die Welt einer professionellen Trail-Athletin zu geben.

    Idas Social Media-Kanäle:
    Instagram – https://www.instagram.com/running_ida
    TikTok – https://www.tiktok.com/@running_ida

    Ida-Sophie Hegemann, geboren am 21. März 1997 in Duderstadt, zählt zu den weltweit besten Trail- und Ultraläuferinnen. Im Alter von 12 Jahren entdeckte ein Sportlehrer ihr Talent für das Laufen und entflammte ihre Begeisterung für den Langstreckenlauf. Nach ersten nationalen Erfolgen zog sie mit 15 Jahren ins Sportinternat am Olympiastützpunkt in Hannover, um dort ihr Training zu vertiefen.

    Nach einer längeren Verletzungsphase im Bahn- und Straßenlauf kam sie 2017 über Umwege zu einer Gast-Etappe beim Transalpine Run und damit zum Trailrunning. Ihren ersten Trail-Wettkampf bestritt sie ein Jahr später bei Deutschlands größtem Trail-Running-Event, dem Zugspitz Ultratrail. Dort konnte Ida die Marathonstrecke gewinnen und legte damit den Grundstein für ihre Trailrunning-Karriere. Von da an bestritt sie für das Salomon-Team internationale Rennen in der Golden Trail World Series und konnte national bei allen großen Rennen Erfolge feiern – so gewann sie unter anderem dreimal in Folge den Transalpine Run, die 4-Trails, das Innsbruck Alpine Trailrun Festival und verschiedene Strecken beim Pitz Alpine Glacier Trail. Seit 2021 gehört Ida dem internationalen Team von The North Face an, was auch den Startschuss ihrer professionellen Karriere darstellte.

    Seither zeigt sie auch herausragende Leistungen bei internationalen Trail-Wettkämpfen über die Ultra-Distanzen, darunter Podien in der UTMB® World Series über die 100-Kilometer- und 100-Meilen-Strecken. Besonders stolz ist sie darauf, 2023 bei den World Mountain and Trail Championships (WMTRC) mit dem deutschen Frauenteam die Silbermedaille im Long Trail gewonnen zu haben.

    Mit ihren Erfolgen, ihrem Podcast „Höhenmeter pro Kilometer“, ihrer YouTube-Serie „Chasing Ida“ und ihrem Auftritt in den sozialen Medien inspiriert sie Tausende dazu, sich selbst laufend auf die Trails zu wagen.

    Ich wusste, dass das Risiko hoch ist Normalerweise sagt man, man hat Glück, wenn man drei Ultras von dieser Länge in einer Saison verletzungsfrei schafft. Wir haben es geahnt, habe ich gedacht, Wenn die Schmerzen jetzt nicht besser werden, dann muss ich leider aussteigen. Das große Ziel ist der UTMB im Herbst, und vorher kann ich keine Fußverletzung gebrauchen. Man ist halt 75 Kilometer komplett alleine unterwegs. Dann freut man sich schon, wenn man endlich wieder Menschen sieht und hört. Aber die größte Überraschung hat dann eigentlich kurz vor dem Ziel auf mich gewartet. Also der Zugspitzultra Trail ist das größte Trailrunning Event in Deutschland und er führt um das Massiv der Zugspitze. Es war 2018 auch mein erstes Trailrunning Event. Seitdem konnte ich leider in keinem Jahr mehr zurückkommen. Aber dieses Jahr wollte ich endlich wieder an der Startlinie stehen. Dadurch, dass fast alle Sponsoren von mir vor Ort waren, hatte ich auch die Tage davor recht viel zu tun. Am Abend vor meinem Rennen war die Filmpremiere von meinem Film, den ich mit Sinn des Festivals gemacht habe. Und dann habe ich vor meinem Rennen am Tag den Livestream kommentiert von der Golden Trail National Series versprechen beste Unterhaltung und hoffen auf ein spannendes Rennen hier beim Garmisch Partenkirchen Trail. Das war der erste Livestream, den ich bisher je gemacht habe und ich war vorher schon ganz gut angespannt, weil ich hatte schon Sorge, was ist, wenn wir mal eine Sprechpause haben? Oder wir wussten, wir müssen 20 Minuten Zeit überbrücken. Was erzählen wir uns da? Aber am Ende war es, glaube ich, echt ganz gut. Gerade weil ich vor dem Livestream so aufgeregt war, ist danach die Anspannung so richtig abgefallen und das Gefühl Heute Abend geht es wirklich los. Das habe ich irgendwie gar nicht richtig bekommen, weil durch den Livestream schon einmal so ein Adrenalinkick war. Eigentlich bin ich schon jemand, der gerne an Routinen festhält. Ich glaube, ich habe das auch noch so ein bisschen vom Tennis übernommen, so ein bisschen diesen Aberglaube. Es tut gut, wenn man alles immer gleich macht. Und das war schon ein bisschen schwierig, dass das in Garmisch diesmal komplett aufgebrochen war. Das sind 950 Kilometer, neun Grad. Ich zieh mich jetzt aber lieber zu warm. Weißt du das? Langsam kann ich immer noch ausziehen. Zur Not. Ja, Ja, ja. Und ich hab das Ziel. Auf der anderen Seite hat es mir vielleicht auch die nötige Lockerheit gegeben, weil auch meine Verpflegung am Tag vor dem Rennen ist sonst immer total getaktet, weil mein Magen immer empfindlich ist. Und da ist eigentlich nichts dem Zufall überlassen. Die beiden platzen bei der ersten auf und dann? Danach fühlst du einfach immer die Alten auf. Genau. Ich habe sogar noch ein Stück Rhabarberkuchen gegessen. Das würde ich normalerweise niemals machen . Und im Endeffekt war mein Magen in der Nacht so gut wie noch nie. Vielleicht sollte ich jetzt immer Rhabarberkuchen vor dem Start essen. Ich habe jetzt schon vor diesem Rennen nicht wirklich getackert, weil ich es als Training für Nachtrennen nehmen möchte. Aber es ist das letzte lange Reise und deswegen will ich es auch ein bisschen als Generalprobe nehmen. Auch wenn ich jetzt nicht so vorbereitet bin, wie ich es mir gewünscht hätte. Mit der. Zeit von Free to go. Also der Start war um 23:00 in Ehrwald und ich habe am Anfang noch gedacht, ich darf nicht so schnell angehen, habe dann aber gesehen, dass vor mir sich so eine Männergruppe löst und gedacht , dass ich die Lücke noch zu machen könnte , aber nicht so schnell starten und bin dann mit den beiden führenden Männern so die ersten zehn Kilometer zusammen gelaufen und das war richtig cool, weil wir haben uns halt unterhalten, gegenseitig ein bisschen supportet und so sind die ersten Kilometer und auch die erste Stunde total verflogen. Also das war ganz angenehm. Die beiden hätte ich jetzt gerne bei jedem Rennen dabei. Dann waren wir am ersten Anstieg oben und da musste ich leider eine kleine Toilettenpause einlegen. Und da waren die beiden schon im Downhill und danach habe ich sie eigentlich nie wieder gesehen. Hinter mir war dann aber auch schon recht schnell niemand mehr, so dass ich eigentlich von da an komplett allein war. Kilometer, zehn Kilometer, 30 waren deswegen für mich recht schwierig. Da waren Schneefelder zu queren auch recht viele und über manche, die gerade runter gingen , waren seilgespannt. Da habe ich mich halt festgehalten, auf den Hintern gesetzt und bin möglichst schnell runtergerutscht. Ich habe auch eine ziemlich blaue Pobacke davon. Aber bei den anderen Schneefeldern , die waren seitlich zu queren, da war das viel schwieriger. Allgemein ist mir schwer gefallen, dass in den Downhill’s, wo halt auch die Schneefelder waren, ich dann niemals irgendwie vor mir wen gesehen habe und nicht wusste, bin ich noch richtig. Wenn man dann erst mal Tempo drauf hat im Downhill ist es gefährlich, dass man irgendwie eine Abzweigung verpasst oder eine Markierung und dann muss man halt Höhenmeter wieder hochlaufen und da verliert man halt viel Zeit. Deswegen war das besonders wichtig. Und ja, die Kilometer waren ganz schön zäh . Mach’s gut. Auf geht’s. Mit einem Downhill hat mir dann auch ein bisschen der Fuß wehgetan Und da habe ich gemerkt okay, so richtig einfach wird die Nacht nicht. Also eigentlich hat meine Regeneration nach dem Pokal gut funktioniert. Ich habe mich recht gut erholt und bin dann wieder ins normale Training eingestiegen. Und nach meiner ersten intensiven Trainingswoche hätte ich am Wochenende gehabt. Und dann habe ich mich dazu entschieden, an so einem Rennen in Italien teilzunehmen und zu schauen, dass ich meinen Long Run sozusagen in diesem Rennen absolviere. Und da habe ich das erste Mal im Downhill so ein bisschen Stechen unterm Fuß bekommen. Und dann wusste ich, ich muss jetzt rausnehmen und alternativ trainieren, um mich nicht zu verletzen. Eigentlich bin ich es gewohnt, dass ich mein Training hauptsächlich über Laufkilometer mache. Aber so habe ich dann zwei Wochen fast jede wichtige Einheit auf dem Rad gemacht was jetzt nicht so meine Lieblingssportart ist. . Ich probiere jetzt halt mal die neue uhr, aber die darf ich bei der Zugspitze noch nicht tragen. Die wird erst danach gelauncht. Der einzige Unterschied ist eigentlich, dass sie schmaler ist als die alte Race. Sonst kann sie genau das Gleiche. Aber mein Fuß war dadurch dann wieder richtig gut und verheilt. Aber ich hatte schon im Hinterkopf es kann passieren, dass es mir im Downhill wieder wehtut. Und das ist halt da auch passiert. Also ich habe schon bei der Verpflegungsstation mit mir gehadert, weil ich halt gedacht habe, das große Ziel ist der UTMB im Herbst und vorher kann ich keine Fussverletzung gebrauchen. Und ich wusste, dass das Risiko hoch ist, wenn ich Istrien, Innsbruck und Zugspitze laufe und alles drei lange rennen. Und normalerweise sagt man, man hat Glück , wenn man drei Ultras von dieser Länge in einer Saison verletzungsfrei schafft. Deswegen ist es absolut wichtig, dass ich nicht mit Schmerzen laufe und mich nicht verletze. Und das hatte ich sowohl vorm Zugspitze schon im Kopf, als mir der Fuß das erste Mal wehgetan hat, als auch während des Rennens. Während des Rennens habe ich gedacht, wenn die Schmerzen jetzt nicht besser werden, dann muss ich leider aussteigen, weil das wichtiger ist. Der UTMB. Dann ging es aber zum Glück in das flachere Stück und da bin ich die Fußschmerzen losgeworden. Und seitdem sind Sie auch nie wieder gekommen. Danke, Johannes sagen. An der nächsten VP. Brauche ich nur zwei kleine. Salzbrezeln. Okay. Danke. Ab Mittenwald war so ein flowiger Trail ein bisschen ab und dauern und dann kann man auf so ein flaches Stück, was halt schon immer so ein 2 % Anstieg hat. aber halt im Vergleich zum Rest schon flach ist. Beim Schloss Elmau und da hatte ich so ein richtiges Hoch, da hatte ich so ein richtiges Gefühl, dass die Kilometer verfliegen und ich mich gut fühle. Und da hatte ich eben auch keine Schmerzen mehr. Da. Wollte ich auch nicht tauschen jetzt. Es war auch ein wunderschöner Wunderschöner Sonnenaufgang. Wow. Mein Gott. Sind wir so früh wach? Und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass diese ganze Morgenstimmung mir total viel Kraft gegeben hat. Schwierig ist es dann erst geworden bei der Laubhütte. Da habe ich mich so ein bisschen verschätzt mit der Verpflegungsstation. Ich habe gedacht, sie ist etwa fünf Kilometer eher, und da sind mir meine Getränke leer gewesen und meine Energiereserven waren einfach ein bisschen leer. Das ist sehr zäh geworden. Dadurch, dass der Start um 22:00 war, waren es dann echt viele einsame Stunden und man ist halt 75 Kilometer komplett alleine unterwegs. Dann freut man sich schon, wenn man endlich wieder Menschen sieht und hört und merkt, dass man nicht mehr alleine unterwegs ist. Ich habe in dem letzten April zum Osterfelder Hoch die ganze Zeit gehofft, dass wenn ich oben am Kreuzweg rauskomme, dass da Leute warten und es standen auch vorher schon Schilder In zwei Kilometern wartet die auf dich Nur noch 500 Höhenmeter und da war ich halt vor der ersten Gondel und deswegen war eigentlich niemand da. Das war ein bisschen traurig, aber das hat mich zumindest hochgepuscht. Also eigentlich handhaben wir es immer so ich habe ja mein Handy dabei, weil es in der Pflichtausrüstung ist. Und dann schreiben wir die ganze Nacht über meine Eltern und meine Schwester und die Nachrichten während des Rennens auf seiner uhr zu lesen. Das motiviert natürlich unheimlich , Gerade wenn man halt irgendwie so einen Tiefpunkt hat, dann hat man echt das Gefühl, man ist nicht allein auf der Strecke. Und genauso schreibt mir Johannes halt meistens, wie ich im Rennen liege, also an welcher Position ich beim Frauenrennen liege, wie viel Vorsprung ich nach vorne und nach hinten habe, damit ich so in etwa einschätzen kann. In den letzten 200 Höhenmetern, da hat jemand auf mich gewartet an der Strecke und mich noch mal supportet. Die war da hochgelaufen und hatte dann gesagt der dritte Mann , der ist ja jetzt recht dicht gekommen. Dein Vorsprung ist auf unter zehn Minuten oder so gegangen. Das war jetzt nicht mein Hauptfokus, dass ich da aufs Overall Podium laufe, aber es war auf jeden Fall das, was mich in dem Moment noch mal motiviert hat , weil ich gedacht habe ja, jetzt will ich das ganze Rennen auf Rang drei. Und dann ist es ärgerlich, wenn man auf den letzten Kilometern überholt wird. Auf der anderen Seite habe ich gesehen, dass das Gewitter kommt und hatte gehofft, dass ich irgendwie trocken noch ins Ziel komme. Als ich den Radweg nach Garmisch gelaufen bin, habe ich von Hotels aus der Entfernung von Leuten vom Balkon zu Jubelschreie gehört und meinen Namen gehört. Und das ist dann schon nochmal besonders motivierend. Aber die größte Überraschung hat dann eigentlich auf mich gewartet, als ich den Zielbogen gesehen habe. Eigentlich wollten wir auch an der Strecke. Stehen und Ida anfeuern. Aber dann haben wir uns direkt ans Ziel gestellt, weil wir Angst hatten, dass sie so schnell ist und wir sie dann verpassen . Ich bin die Straße Richtung Ziel den letzten Kilometer gelaufen und dann habe ich auf einmal gedacht Hä? Die Frau da vorne, die sieht ja aus wie meine Mutter. Und dann habe ich ihre Stimme schon gehört und mich richtig gefreut, weil ich gewusst habe, sie sind da, um mich zu überraschen. Und irgendwie war die Freude so besonders groß, weil ich diesmal gar nicht damit gerechnet habe. Und sowohl Sie als auch Mimi haben mir eigentlich die ganze Nacht und den ganzen Vormittag immer geschrieben und sie haben sich nicht anmerken lassen, dass sie eigentlich schon unterwegs waren bzw schon in Garmisch Partenkirchen waren und dann da auf mich gewartet haben. Sie haben das irgendwie so gut versteckt, dass ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, dass sie dann wirklich dort sind und im Ziel auf mich warten.

    24 Comments

    1. Mega cooles und spannendes Video!! Ich kannte zwar alle Infos schon vom Podcast, aber jetzt nochmal alles mit Bildern zu sehen, hat es nochmal viel besser und spannender gemacht!!
      Hut ab vor der klasse Leistung! Freue mich schon auf die weiteren YouTube Videos!❤❤❤

    2. Sehr tolles Video. Jetzt darf ich mich nicht nur auf den Podcast von Kimi und dir mich freuen, sondern auch noch auf sehr schönes Filmmaterial. Sehr bewegend.

    3. Tolles Video, tolle Qualität, mehr davon. Ich fand nur das Intro eigenartig, weil die Aussage, 75km alleine unterwegs zu sein und die Sorge um die Fußverletzung irgendwie ohne Zusammenhang waren.

    4. Ein toller Film über eine großartige Athletin, der das Trailrunning erlebbar macht. Wirklich sehr beeindruckend. Danke dafür! Ich wünsche Ida-Sophie von Herzen noch viele weitere schöne, verletzungsfreie Rennen und eine lange sportliche Karriere.

    5. Unfassbare Leistung! Richtig stark! Aller höchsten Respekt.
      Ich bin den Mittenwald Trail gelaufen. Mega cooles Event. Die Cheering-Zone am Kreuzeck hat bei mir noch einmal richtig Kräfte und Energie freigesetzt!

    6. Ich habe mit Trailrunning überhaupt nichts am Hut aber deine Videos sind so motivierend und packend, ich hoffe da kommen noch viele mehr 🙂 Alles Gute für dich!

    7. Ich liebs!!! Neben dem Podcast jetzt auch noch ein bisschen Videomaterial zu kommen! Da wird man echt ein bisschen zum Fangirl 😍 macht echt Spaß anzuschauen, danke und weiter so!

    8. Ida, es ist eine Schande, dass du so wenig Abonnenten auf YT hast, denn du bist so ein toller Mensch! Du Inspirierst mich und motivierst mich, weil du eine unglaublich starke Persönlichkeit bist!

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