Kirsten Küsel is a professor for Aquatic Geomicrobiology at the University of Jena and spokesperson of the Cluster of Excellence “Balance of the Microverse”. As an environmental microbiologist she is particularly interested in the role of microorganisms in nature, and especially about their role in biogeochemical cycling, both at the local but also on the global scale. We asked her why microorganisms are so important for our lives.

    More about the research work of Kirsten Küsel 👉 https://www.microverse-cluster.de/en/research.html

    Vier Fragen an… Wissenschaftlerin Kirsten Küsel Mein Name ist Kirsten Küsel und ich bin Professorin für Aquatische Geomikrobiologie hier an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Wo liegt Ihr Forschungsschwerpunkt? Als Umweltmikrobiologin interessiere ich mich besonders für die Rolle von Mikroorganismen in der Natur und insbesondere Ihren Einfluss im biogeochemischen Kreislauf, sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene. Mikroorganismen unterstützen uns in ganz wesentlichen Funktionen, zum Beispiel bei der Aufbereitung von sauberem Trinkwasser, dem Nährstoffkreislauf und auch der Bindung von CO2. Mikroorganismen beherrschen die Welt zu jeder Zeit und überall. Sie haben die Erde seit vier Milliarden Jahren geformt. Man kann wirklich sagen, dass sie die Erde mitentwickelt haben. Es macht mir wirklich Spaß, mit Schülern über den Ursprung des Lebens zu diskutieren und ihnen dann die Augen zu öffnen, wie die Artenvielfalt auf der Erde entstanden ist. Aus welche Motivation heraus entstand das Exzellencluster "Balance of the Microverse"? Lassen Sie mich damit beginnen, den Begriff „Microverse“ zu erklären. Heutzutage finden wir Mikroorganismen wirklich überall. Wir finden sie in der Atmosphäre, auf Pflanzen, in und auf unserem Körper, im Boden, im Ozean, aber auch tief im Untergrund. Sie bilden in jedem dieser Lebensräume unterschiedliche Gemeinschaften und jede hat eine eigene spezielle Funktion. Aber natürlich sind sie auch miteinander verbunden. Denken Sie nur an den menschlichen Körper. Wir haben ein orales Mikrobiom, wir haben ein Mikrobiom auf unserer Haut, und wir haben ein Mikrobiom in unserem Darm. Sie sind also wirklich unterschiedlich, aber sie sind alle miteinander verbunden. Deshalb haben wir einen neuen Begriff geschaffen: das Microverse. Was zeichnet den Forschungsansatz im Bereich "Mikroverse" aus? Seit Herbst 2022 bin ich Sprecherin des Exzellenzclusters. Für mich ist es wirklich eine große Ehre, diese große interdisziplinäre Initiative zu leiten, die auf früheren Forschungsarbeiten zur mikrobiellen Kommunikation aufbaut. Zum Beispiel die Rolle von Pilzen bei der Naturstoffbildung oder der Produktion von Antibiotika. Wir haben diese vorhandene Expertise hier zusammengefasst, haben neue Mitarbeitende eingestellt aus den Bereichen Theoretische Mikrobielle Ökologie, Biostrukturelle Interaktionen, Virale Ökologie, Omics und Mikrobiomdynamik, damit wir die Funktionen und Merkmale bestimmter Arten verstehen und wie sie das Gleichgewicht in Raum und Zeit beeinflussen. Was ist Ihnen als Sprecherin besonders wichtig? Ich persönlich freue mich sehr, dass ich hier nun die Möglichkeit habe, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, insbesondere auch Wissenschaftlerinnen, in ihrer Karriere zu fördern und von ihnen zu lernen, ihre Begeisterung für die Wissenschaft weiter anzutreiben und zu sehen, wie kreativ und klug sie sind. Balance of the Microverse ist ein Exzellenzcluster der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen der Exzellenzstrategie Deutschlands finanziert.

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