Die Bretagne ist ein echtes Sehnsuchtsziel für Urlauber – vor allem aus Deutschland. Rund 3000 Kilometer wilde Küste, ausgedehnte Sandstrände, alte Hafenstädte und jahrtausendealte Kultur. Auf einem Roadtrip entlang der bretonischen Küste erkunden Autor Karl Waldhecker und Kameramann Andreas Michels die Region im Westen Frankreichs. Rund 1000 Kilometer auf einer Tour der Kontraste.

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    00:00 Intro
    01:08 Das ist unsere Route
    02:10 Frische Austern direkt aus dem Meer
    04:08 Ankunft in Saint-Malo
    09:01 Stadtbummel durch Rennes
    12:08 Auf den Spuren von Asterix
    16:47 Segeln auf Sand
    20:10 Gräber aus Fels
    25:25 Bikepacking am Atlantik
    29:22 Bretonische Braukunst
    33:37 Die Fischerei in der Krise
    38:50 Die schnellsten Bote der Welt
    40:18 Die Stadt der Maler
    43:55 Outro

    Start ist in der Austern-Metropole Cancale, weiter geht’s in das berühmte Seebad Dinard und per Boot in das ehemalige Piratennest St-Malo. Ein kaum bekanntes Juwel ist die bretonische Hauptstadt Rennes mit der Altstadt, den mondänen Palästen, großen Plätzen und vielen guten Restaurants. Die Bretagne ist eine Region für Genießer: Muscheln, Krebse und Langusten gibt es überall fangfrisch zu kaufen.

    Die Tour führt zur berühmten „Côte de Granit Rose“ und weiter in die abgeschiedene Westbretagne – eine Region volle Überraschungen: Weiße Sandstrände mit Karibikflair, 3000 Jahre alte Menhire am Straßenrand, Algenfischerei und viele besonders schöne Leuchttürme, die man besichtigen kann.

    In der südlichen Bretagne geht es zunächst ins traditionelle Fischerstädtchen Guilvinec – wo man übrigens noch bretonisch spricht – und dann zu den touristischen Hotspots der Südbretagne: Die berühmte Festungsstadt Concarneau, die ehemalige Maler-Enklave Pont-Aven, die urzeitlichen Steinreihen von Carnac. Der Roadtrip endet auf der Halbinsel Quiberon: Atlantik, Felsen, Strand – das hat eben einen besonderen, typisch bretonischen Reiz.

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    “Bretagne – Ein Roadtrip entlang der Küste” ist ein Film von Karl Waldhecker und Andreas Michels.
    Dieser Film wurde 2024 im Auftrag des WDR produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

    Frische Meeresfrüchte, Wind und Wellen. Die Bretagne. Spitzenküche. Und besondere Landschaften. Erstaunlich, was Bretonen so alles essen. Meeresbohnen. C’est tres, tres bon. Auch frische Algen und natürlich Hummer. Eine Region geprägt vom Atlantik, uralter Kultur und Tradition. Längst Kulturgut: Asterix in der Bretagne, dem Land der Hinkelsteine. Und eine eigene Sprache. Bretonische Begrüßung. Herzlich Willkommen auf Bretonisch! DIE BRETAGNE – Ein Roadtrip entlang der Küste Wir sind 3 Wochen lang unterwegs. Rund 1000 Kilometer. Weite Strände, Karibik-Flair und eine fast endlose Küste. Was macht den Reiz der Bretagne aus? Wir besuchen die Hauptstadt Rennes. Dann geht’s immer an der Küste lang: St. Malo, Roscoff, Concarneau und schließlich auf die Halbinsel Quiberon. Wir wollen unbedingt nach Rennes, in die Hauptstadt der Bretagne. Dort sind wir mit Sarah aus Deutschland verabredet. Sie lebt hier und kennt ganz versteckte Ecken. Wir besuchen die Insel Ouessant. Abgelegen im Atlantik. Wie lebt man auf diesem kleinen Fleck? Das Hafenstädtchen Guilvinec wird im Sommer zur riesigen Open-Air-Foto-Galerie. Das wollen wir uns ansehen. Was für ein Kontrast: Hier die Kunst, im Hafen arbeiten die Fischer. Unsere Reise beginnt in Cancale, die Austernmetropole in der Bucht von Mont St-Michel. Vor dem Hafen liegen die Austern-Bänke. Bei Flut unter Wasser, bei Ebbe im Trockenen. Der ganze Ort lebt von der Austern-Produktion. Jeden Morgen kommen sie frisch auf den Markt. Bonjour Madame… Hier bietet Olivier seine Austern an. Er spricht auch etwas Deutsch. Was empfehlen Sie? Keine Frage für den Profi. Erstmal eine Felsenauster – mittlere Größe. Nummer 3! Und wie genießt man Nummer 3 am besten? Wie ist das? Viel kauen! Ich wollte gerade fragen, erstmal… auch mit dem Wasser? Und dann kauen, probieren… Kauen und… lange Zeit! Ja, aber nicht fünf Minuten? Eine reicht – so kurz nach dem Frühstück. Einheimische kaufen hier im Dutzend! C’est pour des voisins, pour ramener, puis pour nous et puis pour ses enfants. Pour tout le monde ! Die sind für die Nachbarn, zum Mitbringen, für uns und dann für ihre Kinder. Für alle! 12 Austern für sieben Euro neunzig! Unschlagbar. Also 60 Stück für die Lieben daheim! Bon Appetit! Ein paar Kilometer weiter. Wir sind in Dinard und wollen das älteste Seebad Frankreichs erkunden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts haben ausgerechnet Briten die Region als Reiseziel entdeckt und in Dinard ihre Sommerresidenzen erbaut. Heute trainieren hier die Jungs von der Feuerwehr. Erst Fußball, dann Schwimmen im offenen Meer. Bei jedem Wetter. Die ganze Wache hält sich so fit Ist es denn kalt? 18, 19 Grad. Nein, das ist schon okay! Ganz schön robust, die französische Feuerwehr. Von Dinard nach St-Malo nehmen wir die Fähre. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit, die sich lohnt! Ganz schön stürmisch hier. Wer mit dem Auto kommt, verpasst diese Aussicht auf St. Malo. Die berühmte Festungsstadt der Korsaren – oder auch: ein „Piraten-Nest“. Hallo, ich würde mal sagen, du bist Anna? Hallo! Anna! Karl! Willkommen in St-Malo. Wir treffen Anna, die von Deutschland aus hierhin gezogen ist. Sie zeigt uns die schönsten Ecken in ihrer Wahlheimat. Also hier ist die Altstadt? Genau, das ist die Altstadt. Ca. 85 Prozent der Altstadt wurden im Krieg zerstört. Wurde alles dann wieder recht gut renoviert und wiederaufgebaut. Eine dicke Mauer umschließt die Stadt. Die Piraten hatten wohl viele Feinde. Es sind ja richtig Wind und Wellen heute! Ja, superschön ist das auch, wenn die Sonne dann immer so durchkommt und mit den Wolken. Dann sieht man auch die Farben., das nennt sich auch Emeraude-Küste hier. Also dieses Emeraude, blau-türkis, wunderschön… Kein Wunder, dass Anna hier hängen geblieben ist. Wie bist du denn von Deutschland aus nach St-Malo gekommen? Ich bin auch nicht direkt nach St-Malo gekommen. Ich war 5 Jahre lang reisend. Ich habe quasi eine Weltreise gemacht fünf Jahre lang. Und habe dort meinen Mann kennen gelernt in Australien. Mein kommt direkt aus St-Malo. Ja, wo die Liebe hinfällt… Und dann haben wir uns in Frankreich angesiedelt wieder, waren in Paris ein Jahr und sind zurück nach St-Malo. Intra Muros – sagt man hier, also innerhalb der Mauern ist das mittelalterliche Zentrum, im Sommer ein Touristen-Hotspot. Und heute ist es leer, ja? Ja. Heute ist es leer. Also im Juli und August, also man kann schon laufen, aber es ist wirklich nicht angenehm. In der Nebensaison dagegen ist es sehr entspannt. So, wo führst du uns jetzt hier rein? In ein richtiges kleines Piraten-Café… Wir sind gespannt. Schon mal besonders sind die Plätze an der Bar. Trinkt ihr alle beide Kaffee? Und sonst: Auf den ersten Blick alles normal im „Piraten-Cafe“. Na ja, nicht ganz… Der Inhaber ist passionierter Sammler. Mehr als 3000 Figuren und Kram von Flohmärkten und Trödelläden geben dem Laden einen ganz speziellen Charme. Abschied von St-Malo. Wir wollen nochmal zurück nach Dinard, um die Villen anzusehen und den Strand mit den alten Badekabinen. An den Türen sind Namen berühmter Schauspieler. Das Festival des britischen Films lockt jedes Jahr im Herbst viele Filmstars in den Ort. Auch Alfred Hitchcock ist da – überlebensgroß. Als Festival-Trophäe gibt es ihn sogar in Gold! Ein Streifzug – rund 400 Villen sind erhalten. Diese: „Les Roches Brunes“ ist die bekannteste. Schon Pablo Picasso hat hier gewohnt. Nur eine Stunde mit dem Auto – wir sind in Rennes. Ganz schön mondän wirkt die Hauptstadt der Bretagne. Knapp 220.000 Einwohner, Tendenz steigend. Was macht denn die Stadt so attraktiv? Das wollen wir von Sarah wissen, vor ein paar Jahren von Berlin nach Rennes gezogen. Mit ihr erkunden wir die Stadt. Schöne Plätze, Restaurants, typische Fachwerkhäuser und ein paar kaum bekannte Kunstwerke. Los geht’s zuhause. Sarahs Mann Gregory ist Koch, die beiden betreiben ein Restaurant. Sie haben sich in der Karibik kennengelernt. Doch Gregory wollte in seine Heimat zurück: Die Bretagne. In der Küche ist er der Chef. My family lives here. Next to Rennes. We come back 7 years ago to make a restaurant and to make a family. It’s nice to make it near my Family and my friends. And Sarah decided to come to France. I’m Happy! Meine Familie lebt hier. Wir kamen vor 7 Jahren zurück und haben uns entschlossen, ein Restaurant zu eröffnen und eine Familie zu gründen. Schön, dass hier in der Nähe von meiner Familie und meinen Freunden zu machen. Und Sarah hat sich entschieden, hier zu bleiben – so ein Glück für mich! Zum Queren der Straße gehört auch immer ein bisschen Glück. Der Laden läuft. Schon mittags sind alle Tische belegt. Fürs Abendessen muss man rechtzeitig reservieren. . Klingel. Mit Sarah sind wir jetzt im in der eleganten Innenstadt unterwegs. Das ist alles fußläufig. Da kannst du einfach zu Fuß hier entlang laufen oder mit dem Fahrrad. Dann gibt es jetzt auch die U-Bahn, die gerade neu gebaut wurde, aber es ist alles fußläufig erreichbar. Überschaubar. Das alte Parlament. Straßenschilder auf französisch und bretonisch. Eigenständigkeit geht den Bretonen über alles. Wie ist das mit den Bretonen, sind die sehr überzeugt von sich, sehr stolz, sehr eigen? Ja, das ist schon auch so ein Seemanns-Volk sozusagen, also sie haben schon so ihren Charakter und können auch ziemlich überzeugt sein von ihren… von sich sozusagen. Aber… Ist denn dein Mann nicht auch Bretone? Der ist auch Bretone. Und ist das ein typischer Bretone? Nein, das ist ein… das ist ein ganz lieber Bretone. Sarah zeigt uns die Altstadt, mit den typisch bretonischen Fachwerk-Häusern. Ja, da ist halt angenehm hier zu leben. Nicht so riesig wie Paris. Die Frau des Kochs hat einen Blick für Gemüse. Überall. Siehst du das Radieschen da oben? Ja. Das ist so ein Street-Artist, der überall Radieschen anbringt in Rennes, an verschiedenen Gebäuden. Nach dem Großbrand vor 300 Jahren sind nur ein paar alte Straßenzüge erhalten geblieben. Hier Fachwerk – um die Ecke Art-Deco. Und das hier ist das Schwimmbad. Mit den ganzen Mosaiken drumherum wie du siehst… Das Piscine Saint-Georges – rund 100 Jahre alt und noch immer in Betrieb. Das Bad wurde von italienischen Mosaik-Künstlern verziert. Und noch viele Gebäude mehr, zu denen Sarah uns führt. Überall siehst du diese Mosaiken? Die Familie Odorico hat ihre Spuren hinterlassen. Auch hier: Die ganze Fassade ein Mosaik. Es ist das frühere Wohnhaus der Familie. Bis heute ist fast alles ist im Original erhalten. Ist ja sehr aufwändig gemacht. Bis ins kleinste Detail. Und hier soll das Badezimmer sein. Mal sehen, was uns hier erwartet. Klar, viel Luxus, viel Gold. Obwohl es so wirkt: Das Haus ist kein Museum, sondern ein Restaurant mit Dachterrasse. Es werden vor allem Galettes serviert. Eine bretonische Spezialität. Die wollen wir natürlich probieren. Sehr lecker. Feinschmecker Andreas kennt die auch Hauptzutat: Ein Buchweizen-Crepes sozusagen. Ein Arme-Leute-Essen. Früher jedenfalls, als die Landbevölkerung sich nichts anderes leisten konnte. Wir sind auf den Spuren von Asterix unterwegs – in Erquy. Asterix-Zeichner Albert Uderzo hat hier Urlaub gemacht. Darum glauben Fans, der Zeichner habe diese Küste als Vorlage für seine Comics gewählt. Tourismus-Chefin Laurence zeigt uns den Platz. Here I can see Verleihnix in the comic… What is the french name? : Das hier ist doch Verleih-Nix? Wie heißt der auf Französisch? Ordralfabetix… is the smith of the village. Sind das etwa Hardcore-Fans von Asterix und Obelix auf Spurensuche. Der Hügel, die Bucht, sogar die drei Steine im Wasser – alles wie im Comic. Wenn man‘s glauben will. Ein paar Kilometer weiter. Die „Abbaye de Beauport“. Vor 800 Jahren haben Mönche dieses besondere Plätzchen ausgewählt. Mittlerweile ist ein Teil der Gebäude verfallen. Extremer als hier am Ärmelkanal sind die Gezeiten nirgendwo in Europa. Bei Ebbe trocknen ganze Meeresarme aus. Doch auch der Atlantikboden hat etwas zu bieten. Bonjour Monsieur! Überall sprießen grüne Halme Was machen Sie denn da? Cueillir des salicornes. Voilà, salicorne, vous en trouvez dans les commerces, dans les grandes surfaces et ça se vend aux petits bocaux. Et puis lui, c’est c’est très très beau. : Ich pflücke Queller. Salicorn. Hier, Salicorn, die gibt es in den Läden und Supermärkten. Sie werden in kleinen Gläsern verkauft. Und sie sind sehr, sehr gut. Wirklich sehr lecker! Den Queller oder Salicorn gibt es nur wenige Wochen lang – immer im Juni. Bien vert. On les appelle aussi les haricots de la mer. Voilà, il faut bien les laver, parce que là ils sont salés, bien les laver, les égoutter. Alors après, si vous les mettez dans des petits bocaux pour faire du condiment comme les cornichons, il faut attendre au moins 6 mois avant de les manger. Par contre, si vous voulez les manger chauds comme des haricots, vous les lavez bien, vous les égouttez, vous pouvez les manger de suite. [Aussi comme ça?] .: Schön grün. Man nennt Sie „Haricot de la Mer“ – also Seebohnen. Nun, man muss sie gründlich waschen, denn so sind sie zu salzig, gründlich waschen, abtropfen lassen. Danach, füllt man Sie sie in kleine Gläser zum einmachen, wie saure Gurken. Dann muss man mindestens 6 Monate warten, bevor man sie essen kann. Aber wenn man sie heiß essen will wie Bohnen, dann wäscht man sie gut, man lässt sie abtropfen und man kann sie sofort essen. Auch roh schmecken sie ziemlich gut! Oui, là ils sont salés un peu parce que.. Non ? D’autres mettent un tout petit peu de carotte (c’)est très très bon, avec un verre de vin blanc : Ja, aber so sind sie ein wenig salzig. Man kann sie auch mit ein wenig Karotte servieren. (das) ist sehr, sehr lecker, mit einem Glas Weißwein. Ja, ja. Auf jeden Fall. Je weiter gen Westen, desto ruhiger wird es. Das sieht ja toll aus! Noch wenige Kilometer bis zur berühmten „Cote de Granit Rose“. Rosa Felsen im Vorgarten. Hier muss es sein. Aha! Großer Parkplatz. Sieht nach einem Hot-Spot aus! Auch mit ein paar ruhigen Ecken: Der Strand von Trégastel etwa. Je tiefer die Sonne steht, desto mehr leuchten die Steine. Dieses Schauspiel kann man fast allein genießen… Rund um den Leuchtturm von Ploumana’h ist richtig was los. Der Bretagne-Fernwanderweg führt direkt an den bizarren Felsformationen vorbei. Der Leuchtturm ist das Wahrzeichen der „Cote de Granit Rose“. Wir fahren weiter – rund 200 Kilometer bis Le Conquet immer an der Küste lang und dann mit der Fähre zum westlichsten Punkt Frankreichs: der Ile d’Ouessant. Erstmal geht’s zur Landspitze von Pontusval. Wild, stürmisch, der Wind bläst einem ins Gesicht. Türkisfarbenes Wasser, weiße Strände – das hat schon ein bisschen Karibikflair. Um die Ecke entdecken wir einen Menhir – bretonisch für „langer Stein“. Eine Kultstätte, die ziemlich alt ist – wie so vieles hier. Im Westen ist die Bretagne flach. Auf den Wind ist immer Verlass. Bei Ebbe wird der Strand zur Rennpiste. Strandsegeln steht bei den Einheimischen hoch im Kurs, auch schon bei den Jüngeren. C’est tres dangereaux? Ist das sehr gefährlich? Ewan : Ça va. Je suis tombé deux fois tout à l’heure parce que je suis pas habitué à ce char. Mais si non, ça va. Au revoir ! » : „Es geht. Ich bin vorhin zweimal hingefallen, weil ich diesen Strandsegler nicht gewohnt bin. Aber es läuft schon! Auf Wiedersehen!“ Dann muss Ewan auch schon wieder los. Keine Zeit verlieren. Der Strandsegler muss doch irgendwie gebändigt werden. Davon haben wir schon viel gehört: Bei Ebbe sind die Bretonen zu Fuß unterwegs im Watt zum Fischen – „Pecheur á Pieds“ . Ein Volkssport. C’est pour le dinner ce soir? Ist das für das Abendessen? Frau: Pour l’aperitive! : Für den Aperitive! … Die paar Muscheln machen nicht satt. Frau: Avec du sel, du poivre… : Mit etwas Salz und etwas Pfeffer… Und was gegen den Durst. Schon klar! Es gibt klare Regeln, was und wieviel man fischen darf. Muscheln, Krebse, Austern… Jean-Paul: C’est souvent qu’il y a des gens qui pêchent ici ? – Mann : Oui, oui, des pêcheurs de pas grand-chose. – Jean-Paul : des pêcheurs de pas grand-chose ? Il y a presque rien ? – Un petit homard – Jean-Paul: Un petit homard quand même ! : Jean-Paul: „Kommen die Leute oft zum Fischen hierhin? Ja, aber viel findet man nicht! Jean-Paul: Es gibt nicht viel? „Naja, einen kleiner Hummer.“ Jean-Paul: „Ein Hummer? Nicht schlecht! » Wir sind mit Jean-Paul verabredet. Der 68-Jährige ist Fotograf. Die Felsküste rund um Plougasneau gehört zu seinen Lieblingsmotiven. Jean-Paul: Ich könnte diese Felsen 100 mal fotografieren, die werden immer anders, die werden immer in einem Licht sein, das ich habe nicht gesehen. Es ist nicht nur diese Landschaft. Es gibt auch die Leute, die sind unglaublich nett, freundlich. Und es ist für mich… ich habe alles hier, ich habe absolut alles. Mit der Familie lebt er in München und ist sechs Monate im Jahr hier am Meer. Er kennt wirklich jeden Stein. O-Ton Jean-Paul: Schön, jetzt ist sie ganz rosa. Rosa! Eine gut versteckte Höhle. Jean-Paul: Wenn das Meer zurückkommt, es ist fast gefüllt. Aber wir haben noch ein bisschen Zeit? Jean-Paul: Ja wir haben 2 Stunden, ich denke… Vor 5 Jahren hat er dieses Haus gekauft. Zum Beispiel ich habe das gemacht mit Polaroid, wo wir waren am Anfang. Und ich habe ganz kleine und einfache Fotoapparate. Ich mag nicht so große… Kleine Kamera, große Kunst. Jean-Paul: Das ist mein Leben hier. Schön, wirklich. Und das ist jetzt hier am Strand eigentlich. Jean-Paul: Ja, das ist hier am Strand… Jean-Paul hat das Haus zufällig entdeckt – und wusste sofort: hier will er bleiben! Man kann’s verstehen. Wir fahren ein paar Kilometer weiter zum Cairn de Barnenez. Ein Mausoleum mit mehreren Grabkammern – mehr als 6000 Jahre alt. Kaum zu glauben: Dieser Steinkoloss wurde erst vor ein paar Jahrzehnten wiederentdeckt. Auch der nächste Menhir ist nicht weit. Diese Steinsäulen waren Kultstätten. Aufgestellt vor ein paar tausend Jahren. Von wem? Es gibt keine Gewissheit, aber Geschichten – im Land der Mythen und Legenden. Wir sind unterwegs nach Roscoff, es heißt: eine der reizvollsten Städte am Ärmelkanal. Bei Ebbe eher eine Schönheit auf den zweiten Blick. Über die Brücke kommen die Leute zum Schiffsanleger. Wir schauen uns mal im alten Zentrum um. Der Seehandel mit England hat Roscoff einst reich gemacht. Der Weg über den Ärmelkanal ist recht kurz. Bis heute kommen viele Besucher aus England. Das hat ja Tradition. Typisch Frankreich: die Boulangerie. Also erstmal ein Baguette. Und dann weiter. .21:41 Bei der Gemüsehändlerin gibt‘s eine regionale Spezialität: Rosa Zwiebeln. Nicht ganz billig! : It‘s 3 Euro and 50. Noch etwas: Artischocken – die Region um Roscoff ist das französische Hauptanbaugebiet. Ein ganzes Stück weiter an der Westküste treffen wir Algenfischer. Im Atlantik wachsen rund 500 Algensorten. Julien ist Fach Algenfischer Julien: „Et ça, c’est la dulce qu’on va aller chercher là, tout à l’heure. La rouge. Voilà, on a des algues rouges, des algues vertes et des algues brunes. 3 familles, 3 familles d’algues. « : Und das ist die Rotalge, die wir gleich hier ernten werden. Hier gibt es Rotalgen, Grünalgen und Braunalgen. (Drei Familien), drei Algenfamilien.“ Julien ist seit 10 Jahren zwischen den Felsen unterwegs, wir seit 10 Minuten. Ist es rutschig? Ja. Besonders auf den Algen drauf ist es sehr glitschig… Da. Kannst du halten ? Ja. Glück gehabt. Ernten kann Julien nur ein paar Tage pro Monat. Während der „Grand Maree“. Dann ist die Ebbe besonders stark… . Hoppala. …und legt die Algen frei. Algenfischer Julien : « Très, très longue. Laminaire. Vous voulez goûter de la dulce fraîche ? : „Sehr, sehr lang. Seetang. Frische Rotalge! Mal probieren? Karl : Warum denn nicht? Algenfischer Julien : C’est le meilleur. Fraîchement récolté sur le rocher. : „Das ist die Feinste (Wertvollste). Frisch vom Felsen geerntet.“ Karl : Das erste Mal! Ein bisschen wie Gummibärchen kauen… Gar nicht so salzig, wie ich gedacht habe. Lecker. C’est bon !23:21 Drei Stunden können sie ernten, dann kommt die Flut zurück. AlgenfischerJulien: C’est pas facile, ça glisse, on peut tomber les rochers, c’est dangereux. Mais on a l’habitude. Voilà, nous, on a l’habitude fait 10 ans maintenant qu’on récolte les algues et en même temps, on est dans un cadre merveilleux quand la mer se retire, là on est vraiment sous les falaises, sous le niveau de la terre. Et c’est impressionnant de voir la mer de ce point de vue. ». : Das ist nicht einfach, es ist rutschig, wir können von den Felsen herunterfallen, ist schon ein bisschen gefährlich. Aber wir sind daran gewöhnt. Wir machen das ja seit 10 Jahren! Und gleichzeitig sind wir in einer wundervollen Umgebung, wenn sich das Meer zurückzieht, sind wir wirklich unter den Klippen, unter dem Meeresspiegel. Schon beeindruckend, das Meer aus dieser Perspektive zu sehen.“ Wir wollen wissen, wie es mit den Algen weitergeht. Hier werden sie getrocknet – in Juliens Bioalgen-Manufaktur und später auf Märkten und im Online-Shop verkauft Julien: Very good, beautyful? Ein Teil wird verarbeitet zu Algenpesto oder Tartar. Alles ist Handarbeit in diesem Familienbetrieb. Cousine Celine hilft beim Abfüllen der verschiedenen Sorten: Celine: Nature, ail des ours, spiruline, piment doux et figue miel, voilà les 5 Tartares. : Natur, Bärlauch, Spiruline, Paprika und Honigfeige, das sind die 5 Tartars.“ Sie schmecken als Beilage, Aufstrich oder Dip. Auch in dieser Creperie gibt es Gerichte aus Juliens Algen-Produktion. Eine Spezialität von Chefin Charlotte: Galette, der bretonische Crepe aus Buchweizenteig also, gefüllt mit Algentartar und Kamm-Muscheln. Da sind die Algen. Mal wieder eine Premiere. Schmeckt gut! Weiter auf der Küstenstraße. Was für eine Aussicht! Und nur noch ein kurzes Stück bis zur Ile d‘Ouessant. Auch so kann man die Bretagne entdecken: Auf dem Fernwanderweg. Etwas schneller geht es mit dem Rad. Kurzer Zwischenstopp in Portsall. Ein kleiner Hafenort und Fahrradfahrer, wohin man schaut. Was ist denn hier eigentlich los? Wir machen uns mal um. Bikerin: We are doing like a four days trip by bike. Its difficult… : Wir machen eine 4-Tages-Tour mit dem Rad. Schwierig, aber mal sehen… How many Kilometers? : Wie viele Kilometer sind das? : 500! Da kommt einiges an Gepäck zusammen. Kann man das nicht einfacher haben? Bikerin 2: We have to be completely independent, with food and all the stuff… : Wir müssen ja komplett unabhängig sein. Mit unseren Vorräten und dem ganzen Kram… Dann mal los. Ob das gelbe Trikot hier wohl auch was zu bedeuten hat? Ein Mahnmal – dieser Anker der „Amoco Cadiz“. Der Öl-Tanker ist hier vor fast 50 Jahren (1978) gesunken und hat die Küste verpestet. Davon ist zum Glück nichts mehr zu sehen. Voraus: die Landspitze Saint-Mathieu. Hast du sowas schon mal gesehen? Andi: Sehr beeindruckend, ganz toll! Das will was heißen! Leuchttürme, eine ehemalige Abtei. Benediktiner haben sie im 11. Jahrhundert gegründet. Selbst als Ruine ein besonderer Ort. Die Westküste ist besonders gefährlich für die Schifffahrt. Darum die Leuchttürme – wie der Phare Saint-Mathieu. Im Nachbarort Le Conquet nehmen wir die Fähre. Endlich geht‘s zur Ile d‘Ouessant. Rund 20 Kilometer vor der Küste, der westlichste Punkt Frankreichs. Erstmal orientieren. Wieder ein Leuchtturm, der „Phare du Stiff“. Also Treppen steigen. Und oben: Der perfekte Rund-um-Blick. Wir sind auf dem Weg in den Hauptort Lampaul – per Anhalter. O-Ton Andreas: Das Inseltaxi. Das nimmt auch noch ein bisschen was mit für die Schiffe. O-Ton Ich halte mich hier gut fest. Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen. . Au revoir Monsieur. Merci beaucoup! Hilfsbereit sind die Insulaner ja. Das muss man sagen! Rund 850 Menschen leben auf Ouessant. Neu ist dieses kleine Restaurant. Die Besitzer sind vom Festland auf die Insel umgesiedelt. Selbst hier auf dieser Insel fast am Ende der Welt gibt es hervorragende Restaurants. Auch uns hat’s geschmeckt. – Seeluft macht hungrig! : „Die Teller! Leer! Sie wollten einfach mal raus, Olivier und seine Frau Severine. Auch Tochter Zoe hilft in der Küche mit. Koch Olivier : La vie est plus simple, elle est beaucoup plus calme. On est un peu coupé du monde et on a une sensation d’Anode Green beaucoup plus tranquille. » : Das Leben ist wirklich einfach, es ist sehr ruhig. Wir sind ein wenig von der Welt abgeschnitten und wir haben das Gefühl auf einem grünen Eiland zu leben. Olivier ist Küchenchef, die passenden Getränke empfiehlt Ehefrau Severine. Nicht nur Wein übrigens. 29 :27 Severine: Ce sont les bières locales qui sont brassées ici par Joël, donc elle fait heiz, ça veut dire orge en Breton et donc elle propose de la bière blonde, blanche, IPA et Ambrée. » : Das sind lokale Biere, die hier von Joel hergestellt werden, Sie braut mit Ice, was auf Bretonisch Gerste bedeutet, und sie bietet helle, weiße, IPA und Ambrée-Biere an. . Bonjour… Ganz neu ist die Brauerei. Joel hat gerade Stress. Irgendwas klappt mit der Anlage nicht. Entwarnung! Joel und Kollegin Mathilde haben gerade ein paar Hundert Liter Bier gerettet. C’est la force de femmes?: Das ist hier so richtig Frauenpower? Braumeisterin Joel: « Oui, tout à fait. On est sur l’île aux femmes. L’histoire de haut essence et l’île aux Femmes. « : Ja klar! Wir sind auf der Fraueninsel. Das ist unsere Geschichte hier auf der Insel der Frauen!! Der neue Job liegt ihr. Als Feuerwehrfrau im Zweitberuf kennt sie sich mit Schläuchen schließlich aus. 30 :17 O-Ton Joel, BrauerinLes hommes étaient marins. Donc, les marins de commerce, donc ce qui fait que les hommes partaient naviguer, même les jeunes garçons, hein, dès l’âge de 15, 16 ans, ils étaient embarqués et revenier un foie ou 2 de l’anne. Y Donc ils son les femmes qui occouper de la Maison, les enfants. Ils construit les Routes. Les routes est construit per de femmes. Elles faisaient les changes d’elle vauge… elles sont occouper des toutes. : Die Männer hier waren Matrosen. Bei der Handelsmarine, deshalb waren sie fast das ganze Jahr auf See, sogar die jungen Männer mit 15, 16 Jahren. Sie kamen nur ein bis zweimal im Jahr nach Hause. So waren es die Frauen, die sich auf der Insel um alles kümmerten. Um Haushalt, Kinder und auch um den Straßenbau. Die Frauen haben die Straßen auf der Insel konstruiert. Sie haben wirklich alles erledigt Es leben übrigens sechsmal so viele Schafe wie Menschen auf der Insel. Meistens haben sie ihre Ruhe. Nur heute nicht… Rund um Ouessant sind in früheren Jahrhunderten Dutzende Schiffe zerschellt. Nach und nach haben Türme wie der Phare de Cre’ach die Passage um die Insel sicherer gemacht. Im Inneren gibts ein Museum zur Geschichte der Leuchttürme und Leuchtfeuer. Laternen, Optiken und Linsen. O-Ton Das reflektiert von allen Seiten… Die gesamte Entwicklung vom offenen Feuer über die Öllampe zu elektrischem Licht ist zu sehen. Karte Wieder auf dem Festland fahren wir in die Hafenstädte Gulivinec und Concarneau. Und schließlich auf die Halbinsel Quiberon. Erstmal ins Bigoudenland – das Pays de Bigoudin. Eher wenig los: kleine Dörfer, rauer Charme. Und dieser 65 Meter hohe Koloss: Der „Phare d’Eckmühl“. Besichtigung möglich. Vier Euro Eintritt bei Alexandra Coatmen. Sie kennt die Geschichte vieler Leuchttürme. Sind ja nur 290 Stufen! Dieser Turm ist der eleganteste mit gebogenen Opalglas-Fliesen. Andi: Puhhh. Ganz schön schweißtreibend. Aber gut für die Kondition! Langer Aufstieg – es hat sich gelohnt. Die Leuchtfeuer sind heute alle automatisiert. Früher waren dafür die Leuchtturmwärter zuständig, erzählt Alexandra. Alexandra Coatmen: Donc les phares qui étaient en pleine mer comme le phare d’Armen, on appelait ça les phares des enfers, les phares sur les petites îles, des phares de purgatoire et des phares comme le phare d’Eckmül qui sont à terre, ce sont des phares de paradis. Et les gardiens commençaient leur carrière, commençaient à travailler dans les phares des enfers et ils terminaient leur carrière au paradis. : Also die Türme auf hoher See, wie der Phare d’Ar Men, nannte man die Höllentürme. Die Leuchttürme auf den kleinen Inseln, Leuchttürme des Fegefeuers! Türme wie den Phare d‘Eckmühl, die auf dem Festland liegen, das sind Leuchttürme des Himmels. Und die Wächter fingen auf den Höllentürmen mit ihrer Arbeit an. Und sie beendeten ihre Karriere im Himmel. Im Südwesten leben viele Bretonen vom Fischfang. Jeden Nachmittag kommen die Boote nach Guilvinec zurück. Es ist der drittgrößte Fischerei-Hafen Frankreichs. Im Hafen arbeitet Amelie Audonnet. .33:32 Auch ihr Vater ist Fischer, sie kennt hier jeden. Auf der Besucher-Terrasse treffen wir Amelie. Von hier hat man den perfekten Blick. Beim Ausladen muss alles ganz schnell gehen. Die nächsten Schiffe warten schon. Seehecht, Seeteufel, Langustinen – sieht gut aus, aber der Fang wird immer weniger. Amelie Audonnet: C’est une région que moi j’aime beaucoup, que moi, que je ne veux pas quitter et que je ne quitterai pas parce que on garde nos valeurs bigouden, nos traditions, notre histoire. : Das ist eine Region, die ich wirklich liebe. Ich werde meine Heimat niemals verlassen auf gar keinen Fall. Wir haben hier im Bigoudenland unsere Werte und Traditionen und wir bewahren unsere Geschichte. Dazu gehört die Fischerei – auch wenn sie in der Krise steckt. Der Zusammenhalt – hier kennt fast jeder jeden. Und noch etwas verbindet: Die eigene Sprache. – On parle encore beaucoup Breton et c’est vrai que pour nous : Vous avez la Bretagne et le pays bigouden. : Es wird noch viel Bretonisch gesprochen, aber für uns gilt: Es gibt eben die Bretagne – UND das Bigoudenland. Guilvinec ist bekannt für die Fisch-Auktion. Die Käufer sind Großhändler, Köche. Auf dieser Anzeigetafel fällt der Preis. Ein Knopfdruck und die Kiste ist gekauft. Angespannte Stimmung. Wer zu früh drückt, bezahlt einen hohen Preis. Wer zu spät drückt, geht leer aus. Der Besuch in Guilvinec ist ein Highlight unserer Reise. Eine Arbeiterstadt, in der kaum etwas herausgeputzt ist. Bretonischer Alltag. Natürlich auch mit Boule. An jeder Ecke entdecken wir Fotos. Im Sommer werden die Straßen nämlich zu einer großen Open-Air-Galerie. Die Bilder werden später versteigert. Mit Auktionen kennen sich die Bewohner schließlich aus. Von Paris in die Provinz gezogen ist Victoire. Mit ihrem Partner hat sie dieses Restaurant eröffnet. Auf der Karte: alles, was der Atlantik bietet, Die junge Chefin wollte Ruhe finden, weit weg von der Hauptstadt. Jetzt serviert sie Fisch, frisch vom Hafen. Es gibt Austern und Muscheln aus der Region. Chefin Victoire: Nous avons décidé de venir au Guilvinec parce que Sébastien, mon conjoint, est né ici au Guil et moi j’ai ma famille aussi qui travaille et qui a un commerce au Guilvinec et parce qu’on trouvait qu’il manquait un restaurant convivial et chaleureux dans lequel toutes les générations peuvent se rassembler. Et donc on a créé entre nous qui a un lieu qui se veut convivial, chaleureux, ouvert à tous tous les jours et toute l’année. : Wir haben uns entschieden nach Guilvinec zu kommen, weil Sébastien, mein Mann, hier geboren wurde und meine Familie die hier ein Geschäft hattte. Wir dachten, hier fehlt ein freundliches und herzliches Restaurant, in dem alle Generationen zusammenkommen können. So haben wir einen Ort geschaffen, der gesellig, warm und offen für alle ist, Täglich und über das ganze Jahr. Partner Sebastien serviert die passenden Getränke zum Fisch. Ziemlich was los hier. Wir fahren in die nächste Hafenstadt. Eine Art Pilgerstätte ist sie geworden für Fans der Bretagne-Krimis und Kommissar George Dupin. So jetzt sind wir in Concarneau. Wer hätte das gedacht? KW: Ich schon. Montagmorgen. Wochenmarkt. Wir schauen uns mal um. Es gibt doch sicher was Leckeres. Marktfrau: Oui! Là, c’est du filet mignon fumé, filet mignon au poivre, filet mignon nature. : Hier, das ist geräuchertes Filet Mignon, hier mit Pfeffer, hier Natur. Mal probieren, na klar! : hmm, hmmmmm! Vielleicht noch was Süßes hinterher. Sieht ja alles verlockend aus. Q‘est que c’est? Was ist das? Marktbäcker: Kouign-amann. Kouign, c’est gâteau en Breton, et amann beurre. [–] beurre, sucre. : Kouign ist Kuchen auf Bretonisch und A Butter. Mehl, Butter, Zucker. Beaucoup beurre? Viel Butter? Marktbäcker: Beaucoup beurre. 50 pourcents, moitié. : Eine Menge Butter. 50 Prozent, die Hälfte! 50 pourcents 50 Prozent!!! Danke… Das ist wie in so ein Stück Butter beißen, aber warm. Es gibt auch Herzhaftes und sogar Gesundes. Der Marktplatz ist das Wohnzimmer der Stadt. Drumherum Restaurants, Cafés und Bars (wie das Amiral). Gleich gegenüber liegt der Hafen für Fischerboote und Segelyachten. Guten Morgen! Ich habe gelesen: Wanderlust! Spontanbesuch bei Vater Axel … : Hallo… …und Sohn Hans aus Hamburg. : Hätten wir mal besser aufgeräumt… Das sieht doch gut aus. Ihr sehr so gut gelaunt aus. Was macht das Segeln so schön hier in der Bretagne? Axel: Oh, wir sind ehrlich gesagt über die Biscaya gekommen. Wir kommen aus Spanien gestern… Wir sind gestern aus Galicien gekommen. Aber das Schiff hier kommt aus der Bretagne und das kommt jetzt hier auf das Winterlager. Hier in der Bretagne sehr seetüchtige Boote gebaut und schnelle seetüchtige Boote. Das seht ihr auch wenn ihr da hinten mal seid. Der den Trimaran segelt, hält auch den Rekord rund um die Welt. Hans: Der hier vorne liegt, der Blaue! Ein High-Tech-Schiff. Wir gehen gleich mal rüber. Von Chef-Ingenieur Fred Berard möchten wir wissen, wie schnell es ist. Fred Berard: What the maximum fast is? 50 Knots, 89 km, near 90! : Wie hoch die Spitzengeschwindigkeit ist? 50 Konten – also fast 90 Kilometer. What kind of feeling is it, so fast on the ship Was für ein Gefühl ist das auf diesem schnellen Schiff? Fred Berard: You are flying on this boat! : Du fliegst auf diesem Boot! Da würden wir schon gern mal mitfliegen. Nochmal ins Zentrum zurück. In den Bretagne-Krimis ist diese Bar übrigens Kommissar Dupins Lieblingsplatz für den Kaffee… Abends um 7 gibt‘s im Amiral keinen Kaffee mehr, da muss es dann auch mal ein Bier tun. Jetzt noch einen Blick in die „Ville Close“ – die Festungsstadt. Seit 800 Jahren gibt es diese Brücke, davor war das Ganze eine Insel. Übrigens, am Abend zu kommen hat Vorteile: Tagsüber herrscht hier Riesentrubel. Hier ist eine Menge los. Pont Aven, die Stadt der Maler und der Menschenmassen – und Autos im Stau. Wem das gefällt. Bitte: Die Maleridylle gibt es noch. Hier und da. Paul Gaugain und die Künstler-Kollegen sind natürlich längst weg. Stattdessen: Jede Menge Galerien mit Kunst und Kunsthandwerk. Nach ein paar Stunden geht’s für die Besuchergruppen weiter, der nächste Touristenbus kommt garantiert. Schön anzugucken und man ist froh, wenn man wieder draußen ist. Wir sind fast am Ziel unser Reise: 50 Kilometer bis Quiberon. Vorher machen wir einen Abstecher: Bei Lorient soll es einen versteckten Schiffsfriedhof geben. Gar nicht mal so leicht zu finden. Was sind das wohl für Boote? Und wie kommen sie hierhin? Vielleicht weiß ja hier jemand was. Bon appetit! Merci!!!41:37 Familienpicknick mit Brathähnchen. Ah, le poulet! Aha, Hähnchen! Opa: Oui! Henri, IV! : Ja, das war Henri, der Vierte. Vouz connez le histoire de les bateaux?Kennen Sie die Geschichte der Boote? Opa: Les thonier. Pêche au thon. Qui sont venu quand ils ont arrêté la pêche, ils sont venus les désarmer ici, les mettre ici y a des colliers un peu partout. : Thunfischfänger. Thunfischfang. Die Fischer brachten die Boote hierher, als sie mit dem Fischen aufhörten, überall sind Ankerketten. Oma: Et ils sont restés pourrir là… : Und sie sind dort geblieben und verrotten. Et pourquoi là ? Und warum ausgerechnet dort? Opa: Ah ben, pourquoi pas, je sais pas, parce que là c’est tranquille. : Warum nicht, ich weiß es nicht, vielleicht weil es hier ruhig ist. Wir kommen nochmal an die Küste zurück. Die südliche Bretagne ist bekannt für ihre endlosen Strände. Die Hochsaison in der Bretagne ist im Juli und August. Dann ist viel los. Wer die Ruhe sucht, sollte in der Nebensaison reisen. Platz ohne Ende. Egal ob man surfen oder schwimmen oder einfach nur im Sand buddeln will. Kilometerlange Steinreihen. Carnac. Wir sind echt beeindruckt. Infos über die urzeitlichen Denkmäler gibt es hier. Vom Dach aus ist vor allem die Aussicht perfekt. Rund 3000 Megalithe stehen hier. Und ein paar Schafe. Warum die Steinreihen? Keiner weiß es ganz genau. Vielleicht hat dieser Ort genau deshalb einen besonderen Reiz. Nach rund 1000 Kilometern sind wir fast am Ziel. Und haben eine Ahnung bekommen vom Zauber der Bretagne. Alte Hafenstädte, Tradition und gutes Essen und traumhafte Küsten wie hier in Quiberon. In diesem Hotel hat Romy Schneider einst gewohnt. Mal abschalten vom Trubel. Hier gab sie 1981 ein berühmtes Interview. Es war ihr letztes. Wir sind immer wieder fasziniert von dieser Landschaft. Bis zum Schluss. Schön ist es hier. Das finden wohl auch die Bretonen. Wir haben viele witzige, unverstellte und fröhliche Einheimische kennengelernt – noch ein Grund in die Bretagne zu reisen. Abspann Filmende

    5 Comments

    1. Da können wir mit unseren neuen sterilen Neubau-Beton-Boxen mit Schießscharten einpacken. Mehr traditionelle Architektur wagen. Ein win-win für alle.

    2. Anfang Mai war ich mit Freunden für ein paar Tage in den Vogesen und auch in Nancy und Thionville. Ende nächster Woche geht es für ein langes Wochenende nach Lutecia. Ein Leben ohne einen Frankreichurlaub ist möglich. Aber es ist sinnlos.

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