Polizeikontrollen: E-Bike-Tuning | Die Ratgeber

Bis zu 80 Sachen mit dem E-Bike – Tuning macht’s möglich. Wenn es kracht, sind die Folgen oft gravierend. Dabei ist die Technik zum Manipulieren im Handel frei erhältlich, obwohl getunte E-Bikes im Straßenverkehr verboten sind. Bei Polizeikontrollen sind die Manipulationen oft schwer nachweisbar. Die Unfälle mit Elektrofahrrädern sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

Bild: Imago

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#ebike #tuning #polizei

Die Hauptkommissare Carsten Kehr und Dominik McCormack auf Dienstfahrrädern unterwegs in Frankfurt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland erstmals mehr E-Bikes verkauft als klassische Fahrräder. Dementsprechend steigt auch die Zahl der illegal getunten E-Bikes. Denn den Motor schneller machen, das ist ganz leicht. Alles, was man braucht, ist eine solche Plastikbox. Wie man hier sieht, ist hier eine Tuningbox angebracht, die dann von den Kollegen festgestellt wurde. Deswegen wurde das Rad sichergestellt. Hier drunter ist der Geschwindigkeitssensor, der ist recht schmal. Da wird diese Box draufgesteckt und ist für uns gut erkennbar. Und was steht heute an? Im Rahmen unserer Streifenfahrt werden wir insbesondere auf manipulierte Pedelecs Wert legen oder illegale E-Bikes. Wir werden gucken, ob wir solche Bauteile entweder am Fahrzeug finden oder eingebaut. Die Nutzung der Tuningboxen ist verboten. Aber man bekommt sie ganz leicht übers Internet. Sie manipulieren den Geschwindigkeitssensor so, dass der Motor nicht bei 25 kmh gedrosselt wird, sondern erst bei der doppelten Geschwindigkeit. Für solche Geschwindigkeiten aber ist ein E-Bike nicht zugelassen. Ein Leasing-Fahrrad. Okay, alles klar. – Von meiner Firma. Irgendwas dran gemacht? Irgendwas getunt oder so? Nein, heute hatte ich sogar Inspektion beim Händler. Rush-Hour am Mainufer. Die Hauptkommissare winken Fahrradpendler zu sich. Die Kontrollierten bleiben heute alle sehr gelassen. Das ist ihrs? Ja, ein Job-Bike. – Ihr Magnet steht sehr schepp. Sie kriegen demnächst eine Fehlermeldung, weil der kein Signal mehr bekommt. Sehen Sie hier? – Ja. Vielleicht einfach immer wieder ein bisschen gerade drehen. Wenn das alles in Ordnung ist, gucken wir, ob was an der Elektronik manipuliert wurde, ob ein Modul eingesetzt wurde. Dann kann ich durch Tastenkombinationen, die zum Tuning benutzt werden, testen, ob sich hier irgendwas tut, was sich nicht tun dürfte. Aber wie man sieht, es gibt keine Veränderungen im Display. Es gibt keine "unlogischen Anzeigen", sodass ich den Herrn wieder entlassen kann. Das wusste ich echt nicht. Machen Sie es lieber nicht, weil wir entdecken es und dann wäre das Fahrrad weg. Nee, alles klar. Werden Sie manchmal von rasend schnellen E-Bikes überholt? Man sieht sie hier auf dem Weg. Und offiziell, die mit Nummernschild, weiß man ja, dürften eigentlich auf dem Radweg nicht fahren. Aber die sieht man hier auch, wenn man jeden Tag die Strecke pendelt. Ich fahre von Mühlheim jeden Tag, da fällt es auf. Für diesen Herrn ist es schon die 3. Routinekontrolle. Das ist ja alles kein Problem. Ich finde es auch gut, dass Kontrollen gemacht werden, damit die schwarzen Schafe rausgeholt werden. Und dann melden sich die Kollegen aus Bornheim. Sie haben gerade ein schwarzes Schaf aus dem Verkehr gezogen. Carsten Kehr und Dominik McCormack machen sich auf den Weg durch den Stadtverkehr zur Mittleren Berger Straße. Hier sehen wir, wie auch schon bei dem Asservat, was wir auf der Dienststelle haben, auch eine aufgesteckte Tuningbox. Sehr gut zu erkennen von außen. Damit dürfte das Rad doppelt so schnell gemacht worden sein, wie es sein darf mit Motor. Der Fahrradhalter möchte nicht mit uns sprechen. Er darf jetzt sein Schloss mitnehmen und zu Fuß weitergehen. Sein Rad geht zur Polizei. Das Rad wird von uns sichergestellt. Wir schreiben jetzt eine Strafanzeige mit dem Hinweis, dass zum einen geguckt werden muss, ob das Tuning auch funktionsfähig ist. Das können wir natürlich nicht einfach so feststellen. Dafür brauchen wir ein Gutachten. Die Amtsanwaltschaft wird erbeten, ein solches Gutachten in Auftrag zu geben. Und wer bezahlt das? Wenn wir ein Tuning haben, was funktioniert, was sehr wahrscheinlich ist, zahlt das der Beschuldigte. Das sind in Frankfurt etwa 600 Euro aktuell. Und dann wartet auch noch ein Strafverfahren. Die Beamten von der Fahrradstaffel haben inzwischen Besuch bekommen von der nächsten Generation. Nachwuchsprobleme scheint es hier nicht zu geben.