Ich laufe erstmalig 300km auf dem neuen Schleswig-Holstein Steig (SHS) von Hamburg nach Flensburg. Begleitet mich beim ersten Versuch das gesamte Bundesland aus diesem Trail zu durchqueren und dabei jede Nacht legal in der Natur zu verbringen: Der SHS ermöglicht das Ultraleicht Trekking in Deutschland endlich legal nachgehen zu können und verbindet dabei Trekking-Plätze des Wildes Schleswig-Holstein Projekts.

    0:00 – Tag 1 nach Trekkingplatz Barmstedt (32,7km)
    21:47 – Tag 2 nach Trekkingplatz Aukrug (40,5km)
    40:54 – Tag 3 nach Trekkingplatz Gieselautral (43,9km)
    56:53 – Tag 4 nach Trekkingplatz Drage (42,9km)
    1:09:56 – Tag 5 nach Trekkingplatz Hattstedt (40,6km)
    1:23:45 – Tag 6 nach Trekkingplatz Enge-Sande (42,9km)
    1:38:02 – Tag 7 nach Trekkingplatz Schäferhaus (40km)
    1:50:00 – Tag 8 nach Flensburg Hauptbahnhof (15,6km)

    ► Die genaue SHS-Route zum Nachlaufen findet ihr hier: https://out.ac/IRfwuO
    ► Die Podcast-Folge zur Nachbesprechung findet ihr hier: https://youtu.be/mgVBBI_1g2U

    Informationen zu meinen Ultraleichten Packlisten findet ihr hier:
    Einsteiger: https://youtu.be/pyYcFluLxj0
    Fortgeschritten: https://youtu.be/E-pnLTJuqLM
    Von Decathlon: https://youtu.be/h1CCxn_-k00
    Meine aktuelle Packliste (2922g): https://lighterpack.com/r/h24hyd

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    Ich laufe hier erstmalig 300 km auf dem Schleswig-Holstein-Steig. Ich mache diese Tour hier komplett alleine und das wird schon, glaub ich, das Härteste, was ich jemals gewandert bin. 8 Tage lang nur in der Natur zu schlafen, fernab von jeglicher Infrastruktur durch die Landstriche zu ziehen und nicht zu wissen, wie es weitergeht. Die absolute Traumstrecke. Heute müsste es dieses Seil hier hoch sein. Hi, ich schlafe auch heute hier. [Musik] Morgen vertraue ich nicht so. Meine Wasserreserven sind schon sehr stark dezimiert jetzt. Das macht die Situation natürlich nicht besser. Jetzt läuft gerade echt alles schief. Heftig, so stark angefangen zu regnen. Sturmböen bis 70 km/h. Ja, ich bin jetzt hier mitten im Naturschutzgebiet. Der Regen ist nach wie vor auf seinem Höhepunkt für heute. Wenn dann mal ein größerer Ast runterkommt, dann landet er nicht auf mir drauf. Vielleicht lege ich mich hier [Musik] drunter. Oh nein, das wird jetzt [Musik] unangenehm. Hier ist kein Durchkommen. Oh, ich war noch nie so dankbar für eine Bushaltestelle. Ja, die Fußschmerzen sind auf dem Maximum. Sieht nicht gut aus. Das war echt das Härteste, was ich, glaube ich, jemals an Tracking-Etappen hatte. Mein ganzer Körper tut mir langsam weh. Der ganze Boden ist voller roter Ameisen. Ich hab es geschafft. Willkommen zu einem neuen Video. Ich bin Robert Klink und heute darf ich euch mal zu einer ganz besonderen Tour begrüßen, denn ich laufe hier erstmalig 300 km auf dem Schleswig-Holstein-Steig. Das ist ein ganz besonderes Projekt, das ich selbst über ein Jahr lang geplant habe. Der Trail führt hier von Pinneberg bei Hamburg an der Nordsee entlang, an der Ostsee vorbei bis nach Dänemark und endet letztendlich in Flensburg. Das Besondere an dem Trail ist, dass wir in Schleswig-Holstein sind und hier gibt es ein wunderbares Projekt, nämlich das sogenannte Wilde Schleswig-Holstein. Das heißt, das Bundesland bietet verschiedene Trackingplätze und Wildcamping-Möglichkeiten quer über das Land verteilt. Ich habe mich gefragt: Ist es möglich, diese Plätze irgendwie so zu verbinden, dass man jede Nacht im Prinzip wild campen kann und bei einem dieser Punkte vorbeikommt? Es ist möglich, kommt aber mit sehr großen Tagesetappen einher. Im Durchschnitt laufe ich so 40 bis 45 km pro Tag. Das Gute ist, das Land hier ist sehr flach. Der höchste Punkt auf der Route ist nur 74 m und der gesamte Trail hat nur 739 Höhenmeter. Ja, und ich bin sehr gespannt, denn ich habe das Ganze, wie gesagt, monatelang auf Papier geplant und in der Theorie klappt das alles. Ich bin wirklich total aufgeregt, das jetzt erstmalig praktisch zu laufen, um zu schauen, wie das alles so klappt. Acht Tagesetappen habe ich eingeplant. In der Mitte werde ich eine Pause machen, einen Zero Day. Deswegen laufe ich zweimal vier. Habe auch im Rucksack alles an Verpflegung für vier Tage dabei. Schlafe mit meinem Zelt natürlich dann jede Nacht an einem anderen schönen, wilden Ort. Heute bin ich angereist. Wir haben 11 Uhr. Bin da hinten am Pinneberg Hauptbahnhof gestartet und habe heute für den ersten Tag 32,7 km geplant. Das heißt, da laufe ich mich einigermaßen warm. Morgen wird’s direkt mit 43 deutlich mehr. Ich bin sehr gespannt, wie mein Schlafplatz heute aussehen wird. Ja, wenn ihr möchtet, dann begleitet mich auf dieser besonderen Touren-Strecke. Bei dem Trail geht es darum, das Ultra-Tracking mal so ausleben zu können, wie es sonst fast gar nicht in Deutschland möglich wäre. Man kann jeden Tag frei einfach auf diesen Plätzen schlafen, braucht keine Reservierung, keine Voranmeldung, wie das sonst bei anderen Trackingplätzen in anderen Regionen in Deutschland notwendig ist. Ja, und ich war lange nicht mehr so aufgeregt vor einem Trail. Habe mich auch lange nicht mehr so gefreut, denn ich mache diese Tour hier komplett alleine. Das wird schon, glaube ich, das Härteste, was ich jemals gewandert bin. Also definitiv nur was für fortgeschrittene Ultraleicht-Tracker, die ein optimiertes Equipment haben. Ich selber habe drei kg Basisgewicht auf dem Rücken. Gerade mit 3 kg Wasser und 3 kg Nahrung wiegt dementsprechend auch einiges. Acht Tage lang nur in der Natur zu schlafen, fernab von jeglicher Infrastruktur bei diesen Distanzen, bedeutet, dass man wirklich effizient sein muss. Man muss seine Ressourcen dementsprechend schonen. Auch Wasser ist oft an den Schlafplätzen nicht verfügbar. Ich habe natürlich vorher mir verschiedene Punkte rausgesucht, bei denen es möglich wäre, Wasser zu holen. Die sind aber schon sehr weit verteilt. Ich weiß natürlich nicht, ob diese Quellen und vielleicht Tankstellen, die ich mir rausgesucht habe, auch wirklich verfügbar sind, offen sind. Deswegen ist es eben so ein Abenteuer, weil ich diesen Trail zum ersten Mal laufe und wahrscheinlich an hunderten Stellen noch jetzt Korrekturen vor nehmen werde, bevor ich euch diesen Trail in überarbeiteter Fassung auch gerne unten in der Beschreibung gemeinsam mit meiner Packliste zur Verfügung stellen werde. [Musik] Landschaftlich führt der Schleswig-Holstein-Steig durch zahlreiche Naturschutzgebiete, immer wie hier gerade an Feldern vorbei durch kleinere Waldstücke. Man muss natürlich diese Art von Landschaft hier mögen. Vor zwei Jahren bin ich das ganze Bundesland ja von West nach Ost auf einer geraden Linie durchgelaufen und da habe ich mich schon ziemlich in die Landschaft verliebt. Hier hat man, wie gesagt, keine Höhen zu erwarten, also definitiv nichts für alle, die Berge mögen. Aber ich mag es einfach, hier so einen weiten Überblick zu haben und immer genau zu sehen, wo ich die nächsten Kilometer lang laufe. Man kann sich hier schon auf diesen Wegen auch verirren. Ich habe natürlich auch keinerlei Trailmarkierungen hier, weil das das erste Mal ist, dass das überhaupt jemand läuft. Deswegen navigiere ich zum Großteil mit meiner GPS-Uhr. Die warnt mich immer, wenn ich den Trail verlasse und bietet mir eigentlich eine relativ stromsparende Möglichkeit, hier per GPS zu navigieren. Ja, und der Trail fing auch schon unglaublich schön an. Wir haben gerade den 30. März, also Anfang Frühling, und es ist unglaublich warm. Wir haben 17 Grad gerade und die Natur fängt langsam an, richtig zu blühen. Ich habe schon Fasane gesehen und Rehe. Jetzt, wo ich bisschen von Pinneberg entfernt bin, tut das einfach gerade nur gut, hier zu sein. Das hatte ich auch bitter nötig. Ich habe wirklich harte Arbeitswochen hinter mir und freue mich, jetzt einfach nur die nächsten 8 Tage hier in Ruhe durch diese wunderschöne Natur zu laufen. Ja, und das ist wohl ein kleines Osterfeuer. Ja, und da muss ich auch direkt mal meine Mittelage ausziehen, denn es ist so warm direkt und ich habe natürlich jetzt nur eine einzige Dusche auf der ganzen Tour, und zwar zur Hälfte. Die nächsten vier Tage bin ich nur in der Natur und dann möchte man definitiv nicht direkt an Tag 1 sofort schwitzen. [Musik] Ja, ich durchquere gerade das erste größere Waldstück und die Wälder hier oben im Norden gefallen mir besonders gut, denn die bestehen sehr häufig aus Kiefern und Birken. Die Kombination aus beiden sorgt für einen sehr lichten Wald, der auch oft mit Moos bedeckt ist. Das gefällt mir mal sehr, sehr gut. Ja, jetzt ohne Mittelage, die ich gerade ausgezogen habe, ist auf jeden Fall deutlich erträglicher. Ich habe allerdings auch gerade ein paar Tropfen abbekommen. Deswegen die fehlende Dusche ist nicht die einzige Herausforderung, sondern natürlich auch die Kälte und Nässe. In den nächsten Tagen ist angesagt, da muss ich natürlich ganz besonders aufpassen, dass alles, was ich so anhabe und auch mein Schlafsack, immer trocken bleibt. Denn die nächsten Tage soll es nachts bis 2° werden. Wir haben schließlich noch Winter und ich habe auch dementsprechend alles mit. Aber das klappt natürlich alles nur, wenn es trocken ist. Ansonsten ist der Trail hier oben sehr stark asphaltiert. Häufig nur so wie auf diesen Wegen hier. Aber man hat oft die Möglichkeit, auch danebenher zu gehen. Das würde ich auch empfehlen, da man so vor Fuß- muskelschmerzen auf jeden Fall geschützt ist. Ich habe mir natürlich Mühe gegeben, den Trail so zu gestalten, dass er häufig auch normale Wege mitnimmt. Aber das ist definitiv nicht immer so. Zusätzlich ist hier die Infrastruktur von Schutzhütten und Rastplätzen, nenne ich es mal, Bänken und Ähnlichem, sehr reduziert. Deswegen sollte man auch immer jede Gelegenheit zur Pause wirklich nutzen. Ja, mein Ziel heute ist der Trackingplatz Barmstedt. Nach 32,9 km werde ich auf einem Privatgrundstück schlafen, das man einfach so betreten darf. Alle Campingplätze oder Trackingplätze vom Wilden Schleswig-Holstein findet ihr auf der offiziellen Webseite. Da sind genau die Koordinaten auch ausgeschrieben und meistens kommt man dahin. Muss noch so einem kleinen geheimen Weg folgen und ja kommt dann letztendlich, wie in diesem Fall, an einer Ecke auf einem Feld raus, wo man dann ja legal sein Zelt aufstellen darf. [Musik] Ja, 14 km bin ich schon gelaufen und da wollte mich doch tatsächlich die erste Zecke schon erwischen. Da muss man natürlich aufpassen, jetzt gerade zur Frühlingszeit sind Zecken sehr aktiv. Zum Glück ist es in Schleswig-Holstein so, dass es kein FSME-Risikogebiet ist. Trotzdem würde ich euch auf jeden Fall die Impfungen immer empfehlen. Ich habe meine Schuhe z.B. auch mit einem speziellen Spray eingesprüht. Das hilft nicht immer, wie ihr gerade gesehen habt. Deswegen gerade bei so Waldwegen, wo ihr auch bisschen durch Laub lauft, immer in den Pausen spätestens ein bisschen runter gucken, gerne auch mal kurz stehen bleiben, an die Beine gucken und ja, dann erwischt man die Zecken eigentlich frühzeitig, bevor die irgendwie weiter hochkrabbeln können. Ich versuche deswegen auch immer vor Dunkelheit anzukommen bei den Plätzen, damit ich noch ein bisschen Gelegenheit habe, mir den Platz genau anzuschauen, mich umzuziehen, noch einmal komplett jeden Abend am Körper nach Zecken zu durchsuchen. Es ist gerade so, dass ungefähr ab 7 Uhr, 7:30 Uhr es dunkel wird. Deswegen werde ich ab morgen bei den sehr langen Etappen definitiv früh loslaufen. Ich denke mal, 6, 7 Uhr aufstehen und dann im Prinzip bei 45 km müsste das dann auch noch [Applaus] passen. Da ist die erste Bank. Ich wollte mich gerade schon auf den Boden setzen, aber das ist natürlich viel besser. Bei Kilometer 15,45 kommt also die erste richtige Rastmöglichkeit und die habe ich jetzt auch nötig. Ich kam sehr schnell und gut voran, auf jeden Fall über 5 km/h. Liegt natürlich auch daran, ja, dass hier keine Höhenmeter da sind und jetzt erstmal einen Schluck Wasser trinken und ein bisschen was essen. Ja, bis jetzt läuft es sehr gut, würde ich sagen. Der Weg hat mir sehr gut gefallen. Direkt von Anfang an ging es eigentlich nach zwei, drei Straßen, nach dem ersten Park am Bahnhof, direkt los mit einem Fluss, dann Felder, Wälder. Und auch der Wald war bis auf die Zecke und einen Mückenstich, den ich jetzt schon habe, ein sehr großes Highlight. Ja, laut Uhr komme ich um 6:30 Uhr an. Das heißt, ich muss mich gar nicht so stark beeilen. Ich merke, jetzt kommt auch wieder die Sonne raus. Also gefällt mir super gut, ich habe richtig Spaß. Ich laufe gerade wieder durch ein sehr verwunschenes Waldstück und hier staut sich die Hitze irgendwie richtig an. Ich habe jetzt 1 Liter Wasser etwa verbraucht, also mit 3 Litern gestartet. Man merkt schon, dass der Rucksack ein bisschen leichter geworden ist, aber ich muss das rationieren, denn heute gibt’s nur eine einzige Wasserquelle, die ich gefunden habe. Denn bei 29 km gibt’s eine Tankstelle. Das heißt, da werde ich nochmal ordentlich vordrinken, alles auffüllen und dann ja, bei Kilometer 33 übernachte ich eben und habe da keinen Zugriff vor Ort auf Wasser. Und da muss das morgen auch erstmal, ich glaube, bis Kilometer 17 oder sowas reichen. Ich meine, zur Not kann man immer bei Anwohnern oder so anklingeln, wenn man durch eine Ortschaft kommt. Aber man muss da schon ein bisschen aufpassen und das Ganze natürlich dementsprechend planen. Ja, 11 km jetzt noch, also 8 km bis zur Tankstelle, und ich fange jetzt langsam an, meine Wasserreserven deutlich zu dezimieren, da ich davon ausgehe, dass ich da auf jeden Fall Wasser nachfüllen kann. So langsam merke ich auch die erste Ermüdungserscheinung, also die generelle Energie geht ein bisschen runter. Man merkt die Beine und die Füße. Und es ist bei mir auf jeden Fall für den ersten Tag normal. Ich hoffe, das geht nicht so weit, dass ich morgen mit Muskelkater starte, weil 33 km natürlich zum Einlaufen ein bisschen länger ist. Ja, und ich hoffe natürlich, dass dadurch, dass keine Höhenmeter generell über die Route verteilt sind, ich die großen Etappen von 40 bis 45 km mit gleicher Kraft ungefähr laufen kann. Ich merke auf jeden Fall, ich komme schneller voran und wenn ich zu Hause eine Route plane, dann rechne ich mal mit 33 km bei 1000 Höhenmetern. Und pro 100 Höhenmeter weniger kann man das schon mal 1 km bis 2 km, finde ich, mit derselben Energie extra rechnen. Ja, gerade gesehen, hier sind überall Rehe verteilt auf den Feldern und damit habe ich bei so einer frühen Uhrzeit wie jetzt 15, 16 Uhr noch gar nicht gerechnet. Ist auf jeden Fall eine schöne Abwechslung, dass man hier die ganze Zeit auch ein bisschen Wildnis sieht. Und die zweite Bank für heute, 9 km vom Ziel, und das nutze ich nochmal, denn es fängt gerade total an, ja, nach Regen auf Asphalt zu riechen. Den Geruch kennt ihr sicher, wenn es im Sommer mal irgendwie schnell anfängt zu regnen. Und der Himmel zieht sich auch extrem zu. Deswegen nutze ich die Gelegenheit und hoffe, dass ich dann noch zur Tankstelle komme ohne mein Poncho vor mal rausholen zu müssen. Ich frage mich gerade, ob ich wohl alleine auf den Trackingplätzen bin, weil es sind erstaunlich viele Leute, auch viele Reiter und ich habe auch schon ein paar Wanderer gesehen, die mich gefragt haben, wie viele Kilometer ich schon gelaufen bin. Und da wir Ostern haben und auch zwei Feiertage angrenzen, kann ich mir schon vorstellen, dass hier noch andere Leute unterwegs sind. Und ich weiß bisher von vielen Bikepackern, die auch auf diese Infrastruktur jetzt zurückgreifen, weil man natürlich hier aufgrund der Bodenbeschaffenheit auch super mit dem Fahrrad unterwegs sein kann. Wunderschöner Wald hier gerade, perfekt für die Abendstimmung. Ist richtig gemütlich gerade. Es hat nur ganz kurz geregnet und jetzt bleibt die Wolkendecke bestehen. Sorgt auch dafür, dass die Temperatur nicht so schnell sinkt. Und ich habe gerade auf der Karte geguckt, das müsste das letzte Waldstück hier sein. Noch ungefähr 1 km, dann kommt eine Straße mit einer Esso-Tankstelle. Ich habe jetzt nicht auf die Öffnungszeiten geguckt, ich hoffe aber, dass die offen ist. Meine Wasserreserven sind schon sehr stark dezimiert jetzt und dann freue ich mich, endlich gleich in 3 km ungefähr anzukommen und glaube, das müsste auch reichen, dass ich noch im Hellen mein Zelt zumindest aufbauen kann und alles mal abchecken kann, wie das vor Ort so aussieht. Okay, ich sehe Licht, perfekt. Okay, letzte Pause, Wasser auffüllen und dann geht’s weiter. Okay, ich bin angekommen kurz vor und ja, hier steht jetzt ein Haus, ein größeres Grundstück und die Koordinaten enden genau an dieser Bank hier. Lieblingsplatz, sei selbst die Veränderung, wie du dir diese Welt wünschst. Und ah, ich sehe, okay, WSH steht wahrscheinlich dann für Wilde Schleswig-Holstein. Deswegen mal gucken, wo dieser Weg hinführt. Nach rechts, schön gemacht. Und das sieht mir nach dem Platz aus, richtig cool gemacht. Gemähte Wiese, ein paar Sitzgelegenheiten, wow, super Aussicht. Willkommen. Was steht hier noch? Eine Schaufel. Ja gut, da habe ich selber natürlich immer eine bei mir. Gästebuch, schön. Ja, da werde ich mich auch eintragen. Aber jetzt heißt es erstmal Zelt aufbauen, bevor es ganz dunkel wird, noch ein bisschen was essen, warm anziehen auf jeden Fall und dann auf jeden Fall ein bisschen ausruhen. Bis gleich. [Applaus] [Musik] [Applaus] Viertel vor vier und das Zelt steht hier wirklich super. Ich habe eine gerade Fläche gefunden. Das Wasser kocht auch schon fast. Ich habe super Hunger, nicht viel gegessen heute, nur zwei Pausen gemacht. und ich habe leider an der Tankstelle gerade Sprudelwasser gekauft. Deswegen hoffe ich mal, dass es gleich nicht so stark nach Kohlensäure schmeckt. Ich konnte wirklich alle meine Reserven auffüllen, habe noch 1 Liter auch sofort extra gekauft und da getrunken. Also wie ein Kamel einen kleinen Vorrat angesammelt. Ja, der Platz hier gefällt mir sehr, sehr gut, hat alles, was man braucht. Hier ist absolute Ruhe und man muss sich nicht anmelden, alles gratis, wirklich sehr schön gepflegt. Der Tag heute war direkt ein super Einstieg, hat mir unglaublich Spaß gemacht, einfach durch die Landstriche zu ziehen und nie zu wissen, wie es weitergeht. Durch die einzelnen Waldstücke, durch die Felder. Ja, ich habe viele Tiere gesehen, das Wetter hat gestimmt. Also besser hätte es eigentlich nicht sein können. Und jetzt gerade ist es auch sehr ruhig, vielleicht fängt’s noch an zu regnen. Ich hätte eigentlich nichts dagegen, ich mag das immer sehr gerne, so im Zelt zu sitzen. Ja, das mit der Zecke hat mich auf jeden Fall ein bisschen aufmerksamer werden lassen. Ich passe jetzt hier auf, dass ich nichts auf den Rasen lege. Werde mich gleich auch nochmal in Ruhe im Zelt absuchen nach irgendwelchen Zecken. Ansonsten werde ich mich ausruhen, noch ein bisschen lesen oder Hörbuch hören und es mir eigentlich gemütlich machen. Mit dem Wasser muss ich rationieren. Morgen bei Kilometer 14 gibt es erst die nächste Quelle. Soll aber passen, wenn ich nicht allzu verschwenderisch jetzt bin. Ja, 40 km sind morgen angedacht, das heißt, ich laufe auch ein bisschen früher los. Ich werde früh schlafen und versuchen, dann schon vor 7 Uhr loszulaufen, damit ich auf jeden Fall ein paar mehr Pausen machen kann als heute und dann auch wieder morgen vor 7 Uhr an dem Trackingplatz ankommen werde. Ja, ich bin gespannt, wie die erste Nacht wird, werde euch morgen früh davon berichten. Also bis dann. Guten Morgen jetzt zu Tag 2 auf dem Schleswig- Holstein-Steig. Ich habe wunderbar geschlafen, wir haben jetzt 8 Uhr, das aber nach der Sommerzeit. Heute Nacht gab’s die Zeitumstellung, an die ich vorher gar nicht gedacht habe und habe das erst gemerkt, als ich gestern Abend meinen Wecker stellen wollte. Deswegen eigentlich 7 Uhr und nach der neuen Zeit muss ich auch erst bis 8 Uhr ankommen, um noch im Hellen heute Abend anzukommen. 40 km stehen an, 40,7 glaube ich insgesamt. Also durchaus machbar jetzt den ganzen Tag. Ja, und die Nacht war super entspannend. Also ich bin relativ früh eingeschlafen, noch ein bisschen gelesen. Es war auch warm die ganze Nacht, 10° fast heute. Morgen wie es immer ist, wird es ein bisschen kühler. Wurde einmal wach so um 6 Uhr, aber dann ging es eigentlich. Habe schnell alles eingepackt und als ich gerade los wollte, da kam ja das nette Ehepaar, die Besitzer, zu meiner Zeltstelle an, haben mich begrüßt, haben mir frohe Ostern gewünscht, haben mir noch zwei Schoko-Ostereier mitgegeben. Also total nett. Und ich hatte die Gelegenheit, noch ein bisschen Wasser aufzufüllen. Das ist gut, das heißt, ich kann gleich eine Kaffeepause machen und muss dann auch nicht mein Sprudelwasser trinken, sondern kann mich richtig satt trinken. Und habe dann ja in 14 km, so in 3 Stunden, auch die Möglichkeit, wieder ein bisschen was aufzufüllen. [Musik] Ja, echt ein wunderschöner Wald hier gerade. So liebe ich das, mit dem Moos auf dem Boden, einzelne Kiefern, relativ licht, natürlich eine absolute Ruhe auch mit den Vögeln hier, wunderschön. Sonne ist gerade noch nicht da, das wäre natürlich noch das i-Tüpfelchen, jetzt so ein bisschen wärmer zu werden. Bin auch heute größtenteils im Wald, denn mein Ziel ist der Naturpark Aukrug, riesiges Naturgebiet. Und in der Mitte davon ist auch ein Trackingplatz, wirklich weit entfernt von jedem Haus, von jedem Dorf. Man schläft da glaube ich am Rand eines Kartoffelfeldes. Und da ist auch ein Hügelgrab, habe ich auf der Karte gesehen. Deswegen bin ich mal sehr gespannt, wie das nachher aussehen wird. Ja, die Besitzer haben mir gerade erzählt, dass letzte Nacht tatsächlich vier Leute dort auf dem Trackingplatz geschlafen haben, also wo ich heute war. Deswegen hatte ich wahrscheinlich Glück, dass ich da alleine war. Ich hätte jetzt auch nichts dagegen, andere Leute zu treffen, aber ich bin gespannt, ob heute Abend jemand an dem anderen Platz auch sein wird. Ja, ich habe den großen Wald verlassen, laufe jetzt hier über sehr große Felder, habe einen super Überblick, kann die ganze Zeit Vögel beobachten. Also ich mag das, wenn man so weit immer sehen kann und genau weiß, dass da hinten vielleicht der nächste Wald kommt. Ja, ich wollte gerade sagen, dass mir gar nicht richtig warm wird irgendwie und ich auch noch keine Sitzgelegenheit gefunden habe. Aber jetzt habe ich es gerade gesehen, hinter dem Baum die erste Bank für heute. Und da freue ich mich jetzt auf einen warmen Kaffee. Habe sogar Handschuhe anziehen müssen und gerade hat es auch ein bisschen getröpfelt. Deswegen nutze ich die Gelegenheit nochmal und hoffe mal dann, dass es ein bisschen wärmer wird. Aber ist ja auch noch früh. Ja, ich koche mit Esbit, das geht immer relativ schnell, dann damit auch Kaffee zu kochen. Habe jetzt für die Tour verschiedene Würfel dabei, acht große für die Abendmahlzeiten und acht kleine, im Prinzip mal für einen Kaffee zwischenzeitlich. Es reicht dann auch für geringere Wassermengen. Ja, wenn ihr mal sehen wollt, was ich so alles normal immer mit habe zum Essen, wie ich so koche. Abends esse ich z.B. Tracking Eat. Da habe ich auch noch ein einzelnes Video zu Tracking-Verpflegung und im Prinzip, wie man ja sehr leicht und kaloriendicht auf solchen Touren hier unterwegs sein kann. Tja, und jetzt fängt’s direkt richtig an zu regnen. Also kein gutes Timing für meinen gemütlichen Kaffee. [Musik] Ja, und das ist das erste Mal, dass der Weg hier bei einer Kiesgrube endet und hier links so ein bisschen über das Feld geht. Ich kann ja aber kein Verbotsschild entdecken und ich glaube, da hinten ist eine Straße. Deswegen werde ich einfach mal lang gehen und gucken, ob man da rauskommt. [Musik] [Musik] [Musik] Die absolute Traumstrecke heute. Ich bin richtig begeistert, die ganze Zeit geht’s eigentlich jetzt nur Singletrail, seitdem ich die Frühstückspause gemacht habe. 11:30 Uhr mittlerweile und ja, ich bin 12 km gelaufen und so kann es gerne weitergehen. Dann werden mir auf jeden Fall auch am Ende des Tages die Füße nicht wehtun. Ja, das Wetter könnte zugegebenermaßen ein bisschen besser sein. Es regnet aber nur leicht und ich merke auch, wie es langsam wärmer wird. Die Tageshöchsttemperatur ist so 14°. Heute Nacht wird es ein bisschen kälter, wohl 6°, aber auf jeden Fall alles noch im Rahmen. Und solange es nicht stärker regnet, macht es auch Spaß hier rumzulaufen. Leute, was ein Weg hier. Bis jetzt auf jeden Fall der schönste Teil der Route. Perfekter Wald. Jetzt hier auch noch ein kleiner See mit Sitzgelegenheit, die ich jetzt leider bei dem Regenwetter nicht wahrnehmen kann. Aber es macht unglaublich Spaß, hier gerade durchzulaufen. Und das sieht ja nach einer Wasserquelle aus. Vielleicht ist das sogar die, die ich mir ausgeguckt hatte bei Kilometer 14. Ja, ich habe aber noch genug Wasser, denke ich. Deswegen werde ich erstmal so weiterziehen. [Musik] Ja, und hier ist die Quelle, die ich eigentlich meinte. Genau in 15 km erwartet mich allerdings ein Friedhof, bei dem ich dann hoffe, noch vor der Übernachtung Wasser zu holen. Ja, ich habe knapp einen Liter, das reicht doch für die nächsten 3 Stunden. Gerade kurz aufgehört zu regnen und dann wollte ich meine Mütze absetzen und habe nach 100 m gemerkt, dass ich die wohl verloren habe. Mir zum Glück direkt aufgefallen und da kam gerade ein Auto noch und ist freundlicherweise nicht drüber gefahren. Aber extra Kilometer kann ich hier wirklich nicht gebrauchen bei 40 km. Ja, und wie zu erwarten geht es langsam los mit den Fußschmerzen. Ich glaube, die letzten 10 km heute noch und in den nächsten Tagen, die werden echt immer ein Kampf. So langsam sehne ich mich deswegen auch mal nach einer Pause, ein bisschen die Füße massieren, was trinken und was essen. Und da hinten im Wald waren zwar verschiedene Bänke, aber da es sehr stark geregnet hat, wollte ich mich da nicht hinsetzen. Deswegen hoffe ich hier gerade mal auf eine Sitzgelegenheit, sowas wie eine Bushaltestelle, die vielleicht sogar überdacht ist. Okay, das ist immer perfekt. Eine kleine Bank, ein kleines Dach. Hier ruhe ich mich jetzt aus. [Applaus] Ich laufe hier gerade die allerersten Höhenmeter auf diesem Trail überhaupt. Das sind vielleicht nur 20 Stück, aber das fällt einem sofort auf, wenn der höchste Punkt der Route wirklich nur 74 m ist, ist das direkt mal eine erfreulich andere Belastung. Ja, 18 km muss ich noch laufen. Ich bin noch gut in der Zeit und das letzte Hindernis heute wird die letzte Wasserquelle, die ich unbedingt benötige. Die kommt so in 7 km, ist ein Friedhof. Ich hoffe, dass der auf hat und ich dort trinkbares Wasser bekomme. Denn dann muss ich damit im Prinzip die Nacht überstehen und bekomme dann erst morgen ich weiß gar nicht, bei welchem Kilometer, ich glaub um die 10 das nächste Wasser. Ja, und heute schlafe ich wirklich mitten in der Natur. Also im Umkreis von 2-3 km sind keine Straßen und keine anderen Dörfer. Deswegen muss ich auf jeden Fall schauen, dass ich noch Wasser bekomme, bevor ich da ankomme. [Musik] Ich habe übrigens heute noch keinen einzigen Mülleimer gefunden und trage immer noch den Müll von gestern die ganze Zeit hinten im Rucksack. Gestern waren die ganze Zeit Mülleimer, aber keine Bänke. Und heute ist es genau umgekehrt. Ja, und man hat natürlich viel Zeit auf so einem Trail nachzudenken. Und ich denke gerade schon daran und freue mich darauf, dass ich glaube ich in drei Tagen dann an der Nordsee ankommen werde und da auch ein großes Stück einen sehr, sehr schönen Weg direkt am Ufer entlang laufe. Aber bis dahin sind es noch ein paar Kilometer. Und jetzt schafft es die Sonne endlich mal so ein bisschen durch die Wolken. Hatte schon gedacht, heute sehe ich sie gar nicht mehr. Ich hoffe natürlich, dass ich gleich in der letzten Pause noch mal ein bisschen Sonne habe. Dann kann ich vor dem Schlafengehen nochmal die ganzen Sachen einmal lüften, bevor es wieder dunkel wird. Das macht so einen Unterschied. Also wenn es so bewölkt war und leicht regnet, wirkt es eher wie November. Aber jetzt mit der Sonne wirkt es dann sofort wieder wie Anfang April, Frühling. Ich glaub es nicht, gerade noch davon gesprochen und jetzt haben wir sowohl eine Bank als auch einen Abfalleimer hier. Also perfekt, jetzt kann ich hier schon mal alles entleeren. Da komme ich wohl ein paar Sekunden zu spät. Mal gucken, wie lange das dauert. Das lief sehr gut auf dem Friedhof und da waren auch keine Schilder, die gesagt haben kein Trinkwasser. Das Wasser sah vernünftig aus und relativ klar. Ich werde es trotzdem einmal mit Mikropur-Tabletten noch filtern, sicherheitshalber. Die brauchen so zwei Stunden, bis das einmal richtig durchgefiltert ist. Und so lange brauche ich ungefähr auch noch, bis ich ankomme. Deswegen gehe ich da auf Nummer sicher und filtere das lieber einmal durch. Ja, natürlich habe ich jetzt auch wieder 3 kg mehr auf dem Rücken. Und die Kilometer ab 30 tun natürlich sowieso immer schon weh. Und jetzt habe ich noch zehn vor mir. Freue mich aber jetzt auf jeden Fall schon aufs Ziel, werde mich da echt ausruhen und komme auch heute eine Stunde früher an. Das heißt, ich habe eine Stunde mehr Tageslicht. Die Uhr sagt 7:15 Uhr, wenn ich jetzt keine Pause mehr mache. Mal gucken, ob ich das hinbekomme. Ja, morgen wird’s dann nochmal ein bisschen mehr. Ich glaube 43,9. Das heißt, ich taste mich jetzt so langsam ran. Aber ich bin schon mal froh, dass es bis jetzt so gut geklappt hat. Und ich hoffe, den letzten Zehner kriege ich jetzt auch gut hin. [Musik] Moin zum Naturpark Aukrug. Ja, das ist eine Besonderheit, finde ich, dass man hier im Naturpark wirklich legal schlafen darf. Und diese Trackingplätze übrigens alle ja andere Besitzer nenne ich es mal. Gestern habe ich im Garten einer Privatperson geschlafen. Heute ist das wohl am Rand eines Feldes, die ja von einer Firma gesponsert wird. Und morgen werde ich auf einem Platz schlafen, der ja vom Land oder von der Gemeinde kommt. Also immer was anderes. Und ich find’s total super, dass da verschiedene Organisationen im Prinzip auch mitmachen und diese Plätze einfach kostenlos bereitstellen. Ja, ich laufe anscheinend auf dem Naturpark Wanderweg im Naturpark Aukrug und ich glaube, dass ich etwa hier im Bredenbeker Moor enden müsste und dort das Tracking Camp ist. [Musik] Ja, und ich stelle gerade fest, dass ich meine beiden Titanheringe wohl heute Morgen liegen gelassen habe. Die stecke ich normal immer in die Zeltstange oben rein, weil in dem Moment, als ich das Zelt abgebaut hatte und im Prinzip alles schon eingepackt hatte und die beiden Heringe noch auf die Bank gelegt habe, kam das nette Ehepaar, was mir dann Wasser angeboten hatte. Ich habe nur flüchtig einen Blick über den Platz geworfen und gedacht, dass ich alles dabei hätte. Die beiden habe ich wohl dort vergessen. Aber da mein Zelt zum Glück freistehend ist, brauche ich die nur optional. Und ich kann auch andere Dinge wie z.B. meine Schaufel und ich glaube meinen Esbitkocher so als Notfallhering benutzen. Also mal schauen, wie das später klappt. Noch 400 m, ich bin echt gespannt. Okay, ich bin jetzt an den angegebenen Koordinaten und jetzt kommt nochmal richtig die Sonne raus. Direkt aus dem Wald sieht man so einen kleinen Bachlauf und jetzt mal gucken, wo man hier zelten kann. Okay, Mülleimer ist schon mal super. Okay, es müsste dieses Seil hier hoch sein. Tatsächlich, oh, aber steil. Oh, ich glaub nicht, da steht eine Bank mit einem Tisch. Und ich hatte diesen Platz hier schon vorher auf Fotos gesehen, jedenfalls oben. Und da stand definitiv kein Tisch. Oh, endlich geschafft. Ich bin super glücklich. Jetzt ist es noch gar nicht so spät, 18 Uhr, und ja, 40,7 km sind hinter mir. Jetzt werde ich direkt noch gucken, wie ich mein Zelt aufbauen kann ohne die beiden Heringe. Und dann werde ich mich richtig schön auf dieser Bank entspannen. Ich kann sogar noch die Restsonne nutzen, um die Sachen noch ein bisschen zu lüften. Ist alles relativ trocken geblieben, Poncho natürlich ein bisschen nass und der Schlafsack noch im Fußraum von heute morgen. Aber es ist so ein Luxus, einfach so eine Bank zu haben. Und ich glaube, hier stecken nämlich so Holzpfeiler, die werde ich nehmen können, um auf einer Seite das Zelt dann befestigen zu können. [Musik] [Applaus] [Musik] [Applaus] Ja, Feierabend. Also ich bin so froh, der Tag hat echt gut geklappt. Man merkt natürlich schon die 40 km in den Füßen, aber es ging doch insgesamt besser als ich gedacht habe. Also ich habe keine Angst, noch morgen 3 km mehr zu laufen. Der Regen morgens war ein bisschen nervig, hat dann aber zum Glück aufgehört. Ja, die Strecke war wirklich überraschend schön. Also ich habe ja die Strecke geplant und wusste, dass ich verschiedene Naturschutzgebiete und Waldstücke eingeplant habe. Aber heute Morgen der Wald und dann in der Mitte mit dem kleinen See und dem Moor und jetzt gerade nochmal der Naturpark hier, phänomenal. Dazwischen natürlich immer mal wieder Passagen, wo man durch Dörfer geht, über Felder geht. Aber insgesamt war mir nie langweilig. Super abwechslungsreich. Man konnte immer zwischen dem Asphalt neben dem Asphalt laufen. Also ich bin echt super glücklich. Ihr habt schon gesehen, gerade kam noch jemand aus Hamburg als Bikepacker. Und deswegen habe ich auch ein bisschen Gesellschaft. Hier ist auch mal schön, wenn man den ganzen Tag nur so alleine ist. Ja, ich werde jetzt den Abend genießen, was kochen. Dann gehe ich ins Bett und werde morgen wieder früh loslaufen. Ja, freue mich auch total auf den morgigen Tag. Deswegen sage ich schon mal gute Nacht und bis dann. [Applaus] [Applaus] Ja, guten Morgen hier aus dem Naturpark Aukrug, wunderbares Nebelwetter. Heute ist Tag 3, die Königsetappe: 44 km, also das längste, was ich auf dieser ganzen Tour laufen werde. Ja, die Nacht war wunderbar, auf jeden Fall die bessere Nacht. Es war zwar ein bisschen kälter, 6° angesagt statt 9 wie gestern, aber die Temperatur war konstant gleich verteilt über die Nacht und da wurde ich nicht einmal wach. Ich habe komplett durchgeschlafen, es war ruhig. Auch heute Morgen ging alles jetzt schnell. Es ist 8 Uhr, ich laufe jetzt los und ich hoffe, dass ich dann bis 20 Uhr da bin, also 12 Stunden Laufzeit habe. Ja, das erste Ziel heute wird ein Hotel sein, das nach 8 km kommt, was erstmal die einzige Wasserquelle war, die ich auf der Karte finden konnte. Ich habe jetzt knapp noch über 1 l Wasser, würde ich sagen. Das müsste also reichen. Ansonsten laufe ich den ersten halben Tag noch durch den Naturpark hier durch und komme aber auch durch ein paar kleine Dörfer. Da gibt’s aber keine Tankstellen, keine Läden. Wenn das Hotel zu hat, muss ich gucken, dass ich da wahrscheinlich einen Anwohner frage, weil danach die Wasserquelle, die ich gefunden habe, erst bei 30 km ist und das schaffe ich auf jeden Fall nicht mit den Wasserressourcen. Ja, das komplette Ziel heute dann in 44 km wird der Trackingplatz Gieselautal sein. Und das war ein Trackingplatz, der glaube ich von der Gemeinde kommt und liegt am Gieselautal. Das ist so ein paar Steine. Ich glaub, auch ein Hügelgrab oder sowas. Ja, ich bin sehr gespannt. Es wird ein sehr langer Tag. Ich fühle mich aber eigentlich auch gut, habe ein bisschen Muskelkater in den Beinen, aber ansonsten: Füße sind super. Ich habe wunderbar geschlafen, bin topfit, habe richtig Lust jetzt loszulaufen. Es ist noch kalt und Regen ist erst ab 12 Uhr angesagt, deswegen hoffe ich, dass ich noch am Hotel vielleicht einen Kaffee trinken kann. Aber jetzt erstmal warm laufen und es geht los. Ich liebe es einfach, morgens durch so einen Wald hier zu laufen. Es kann gerne so weitergehen. Ja, eigentlich habe ich auch keine größeren Probleme heute zu erwarten. Ich muss ein bisschen mit meinem Strom aufpassen. Meine Powerbank hat nur noch so, ja, ich würde sagen, 30 % Akku. Ich muss natürlich auch immer Kameras, Mikrofon und so aufladen und das muss noch bis morgen Abend durchhalten. Denn dann werde ich ja quasi meinen Zero Day erreichen und da kann ich alles wieder aufladen. Ja, ich habe die Powerbank am ersten Tag nicht mit in den Schlafsack gepackt, das sollte man immer machen bei kälteren Temperaturen und ich glaube, da habe ich ein bisschen was eingebüßt. Aber das passt schon. Zur Not lade ich immer natürlich meine Uhr zum Navigieren und mein Handy und muss dann dementsprechend weniger filmen und ansonsten klappt das mit der Strecke auch wirklich überraschend gut. Habe ich gerade dran gedacht. Also ich musste noch nicht einmal irgendwie umplanen oder habe mich noch nicht einmal verlaufen. Bis jetzt ist die Praxis so, wie die Theorie vorher gesagt hat. Ich bin mir sicher, die eine oder andere Stelle wird noch mal auf dem 300 km langen Trail kommen, die ich dann ändern muss. Hier gibt’s direkt mal Höhenmeter, zum ersten Mal so richtig. Und ich habe gerade mal geschaut: sind bis zu 200 heute. Und heute werde ich auch nach dem Hotel auf die höchste Stelle kommen von 74 m. Aber da die Strecke so lang und so flach ist, verteilen die Höhenmeter sich eigentlich so, dass man das fast gar nicht merkt. Bis auf dieses eine Stück, das fällt dann natürlich hier sofort auf. Okay, das war das Café oder Hotel. Ja, ich bin vorsichtig rumgelaufen, sah ein bisschen feiner aus, da wollte ich nicht unbedingt mit den Klamotten jetzt reingehen. Und da hat jemand gerade geputzt und ich habe auch total dreckige Schuhe und die machen tatsächlich erst um 11 Uhr auf. Die Frau war aber so lieb und hat mir 1,5 l, also eine Flasche voll aufgefüllt. Ja, damit habe ich jetzt auf jeden Fall über 10 l wieder und müsste das bis zum Friedhof schaffen. Ich habe gar nicht daran gedacht, dass heute Feiertag ist, deswegen kann ich echt froh sein, dass das hier auf war. Aber auf jeden Fall denke ich, für jeden, der den Trail wandert, eine gute Möglichkeit um auch mal kurz sich auszuruhen, einen Kaffee zu trinken. Man darf halt nicht zu früh hier sein. Ja, bevor ich jetzt den großen Boxberg erklimme mit 77 m, nutze ich noch mal die Gelegenheit und trinke mit meinem neuen Vorrat jetzt einen Kaffee. Ja, es gibt auf jeden Fall schönere Kaffeepausen. Naja, wenigstens konnte ich die Pause nutzen, um mal komplett die Regenkleidung anzuziehen, denn jetzt fängt es gerade richtig an. Ist überraschend schön, mal eine lange Hose anzu- haben. Habe ich zum ersten Mal jetzt und ich glaube, den restlichen Tag soll es auch regnen, deswegen decke ich mich jetzt voll ein, ziehe auch noch mal die Handschuhe an und muss jetzt ein bisschen Zeit wieder aufholen. Jetzt läuft gerade echt alles schief. Ich habe den Weg nämlich gerade verpasst, hätte links reingemusst, aber ich glaube, ich kann da hinten links auch gleich über die Straße. [Applaus] [Applaus] Ja, 13:30 mittlerweile und endlich hat es mal fast aufgehört zu regnen, jedenfalls so, dass ich einmal die Kapuze wenigstens absetzen kann. Ja, ich bin 21 km gelaufen und muss noch knapp 24 laufen, also fast die Hälfte. Ihr seht schon, das ändert sich zu 45, denn ich habe mich zweimal so ein bisschen verlaufen, zum Glück nicht allzu viel, je so ein paar 100 m. Aber gerade bei der längsten Etappe jetzt auf der ganzen Tour möchte man sich natürlich so wenig verlaufen wie möglich. Auch die Strecken gerade gingen durch viele kleine Dörfer, oft an Straßen entlang und das war nicht ganz so schön. Jetzt aber steht wieder der Wald an und ich hoffe, das bleibt auch ein bisschen so. Die Ruhe und der fehlende Regen tun natürlich gut und laut Plan bin ich bis jetzt um 7 Uhr da, aber meine Füße tun heute auf jeden Fall mehr weh als gestern, jetzt schon, weil der Asphaltanteil größer war. Und da ich noch nicht mal die Hälfte habe, denke ich, wird das heute ein schmerzvoller Nachmittag werden. Aber ja, auch wenn ich ein paar Pausen noch mehr machen muss, habe ich jedenfalls Zeit bis 20 Uhr, bis es dunkel wird, und ich beiße mich mal weiter durch. [Musik] [Musik] Hallo Die Häuser sind echt sehr, sehr schön teilweise. Jedes Dorf sieht ein bisschen anders aus. Man hat immer so eine kleine Abwechslung, aber es macht immer Spaß, ein bisschen was Neues zu sehen. Oh, endlich nochmal eine Sitzgelegenheit. Der Weg ging hier so lange an der Straße entlang, mit sogar einem kleinen Wetterstein. Habe dringend nötig und da es auch nicht regnet, kann ich hier mal kurz die Füße hochlegen. Man muss schon sagen, heute die Etappe geht deutlich mehr an Straßen entlang, aber das war eben bei der Planung notwendig, weil sonst keine kürzere Distanz zwischen den beiden Trackingplätzen gibt und noch mehr als 44 oder 45 km möchte man einfach nicht laufen. Da verzichtet man gerne auf extra Kilometer, die vielleicht dann etwas schöneren Weg mit sich gebracht hätten. Ich bin bei der letzten Wasserquelle für heute angekommen, aber dem vertraue ich nicht so. Das sprudelt so stark aus der Leitung, dass ich jetzt lieber mich nochmal umsehen werde, bei einem Anwohner oder einen Extraweg zur Tankstelle laufe. Ja, da war der Friedhof, wo ich versucht habe, Wasser zu holen. Gegenüber ist auch ein kleiner Lebensmittelladen, aber leider genau heute am Ostermontag natürlich geschlossen. Ja, und ich denke zwar, dass das Wasser auch trinkbar gewesen wäre und das nur so gesprudelt hat, weil das wahrscheinlich durch eine Pumpe irgendwie hochgetrieben wurde, aber irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl dabei. Ich habe jetzt noch 300 ml, würde ich sagen, aber ich komme noch durch eine Stadt und da weiß ich, da gibt’s eine Tankstelle, die aber nicht genau auf dem Trail liegt. Also müsste ich da, ich denke mal, ein bis zwei km Umweg gehen, hätte dann trinkbares Wasser, aber dann wahrscheinlich 47 km insgesamt. Ja, ich werde mal die Augen aufhalten, vielleicht sehe ich hier links oder rechts noch einen Anwohner oder irgendwas anderes und kann da Wasser holen. Mal gucken, die letzte Siedlung hier, letztes Dorf, wo ich was finden könnte, bevor ich einen Umweg eingehen muss. Ich hoffe wirklich, dass hier noch ein Anwohner irgendwie im Garten ist. Aber es hat auch wieder angefangen zu regnen, das macht die Situation natürlich nicht [Musik] besser. Okay, meine Laune hat sich erheblich gebessert. Ich habe einen netten Anwohner getroffen, der gerade die Post reingeholt hat, weil er selbst aus dem Urlaub kam, und den habe ich direkt gefragt. Ja, ich erlebe das immer wieder, dass die Leute gerne helfen. Das war echt die letzte Möglichkeit hier auf dieser Straße, noch ein paar Häuser sind. Etwas zu bekommen, weil danach geht’s wieder in die Wildnis. Jetzt muss ich nur noch über den Nord-Ostsee-Kanal bis an eine Straße entlang und dann endlich zum Giesel- autal. Ja, das heißt Gieselautal, weil da im Prinzip ein kleiner Bach durch ein Tal verläuft, der aber über einen extra Wanderweg begangen werden muss, und das spare ich mir heute. Ich bin so froh, dass ich jetzt nicht mehr zu der Tankstelle laufen muss. Habe aber gesehen, da hinten war noch ein Dönerladen. Also für alle, die auch die Route laufen und der Friedhof keine gute Wasserquelle darstellt, gibt’s hier auf jeden Fall auch noch eine Möglichkeit. Und ansonsten die netten Einwohner dieses Dorfes einfach fragen. Und jetzt bringe ich mal die letzten Meter hinter mich. Oh, ich war noch nie so dankbar für eine Bushaltestelle. Wahrscheinlich die letzte Möglichkeit, nochmal aus dem Regen zu kommen. Ja, die Fußschmerzen sind auf dem Maximum, aber noch 7 km, letzte Pause und dann muss ich wahrscheinlich das Zelt im Regen aufbauen. [Applaus] Oh ich glaube, das ist ja schon das Gieselautal. Sieht auf jeden Fall sehr schön aus und ich sehe da auch einen naturbelassenen Bach, der da hinten in den Wald führt. Jetzt bin ich echt gespannt, wie der Platz aussehen wird. [Musik] Endlich geschafft. Jetzt schnell mein Lager aufbauen und versuchen, dass dabei alles möglichst trocken bleibt und dann ab in mein warmes Zelt. Wirklich sehr praktisch mit der Höhle hier. Kann ich meinen Rucksack trocken beim Aufbau abstellen. Und hier hinten ist so eine flache Stelle, und relativ windgeschützt. Jetzt brauche ich nur wieder irgendeinen Stock für den Hering. Ja, was ein Tag. Ich habe es endlich geschafft. 46,8 km mit über 200 Höhenmetern und den ganzen Tag Regen. Das war echt das Härteste, was ich jemals an einer Trekkingetappe hatte. Ich bin super froh, dass ich jetzt hier im Zelt bin, endlich mal aufwärmen. Meine Jacke ist ziemlich nass geworden, der Rest geht einigermaßen. Ich bin froh, dass ich alles aus Synthetikmaterial und Apex habe. Das wärmt auf jeden Fall genauso, auch wenn es ein bisschen nass ist. Ja, ich werde jetzt noch Kraft sammeln und kochen, ganz viel essen. Heute wird’s ein bisschen kühler noch als die letzten Tage und sonst hatte ich meine Jacke auch immer an. Ich muss gucken, ob ich ohne Jacke klarkomme. Ja, und morgen endlich ein bisschen weniger: 40 km. Dann komme ich auch irgendwo an, wo ich optional auch quasi drinnen schlafen kann. Nämlich übermorgen habe ich meinen Zero Day. Morgen kann ich mir aussuchen, ob ich nochmal im Zelt schlafe oder schon in der Unterkunft, die ich mir gebucht habe. Wenn das Wetter so bleibt, werde ich auf jeden Fall das zweite nehmen. Ja, ich hoffe, dass ich die Nacht jetzt aber gut überstehe. Der Platz ist hier echt super, ich habe eine gerade Fläche gefunden, auch ein bisschen windgeschützt. Es kann gerne jetzt durchregnen. Ja, mehr habe ich auch nicht zu sagen. Ich bin super fertig, wie ihr vielleicht merkt, deswegen sage ich bis morgen. Guten Morgen, jetzt zu Tag 4. Ja, die Nacht habe ich überstanden. Es war nicht ganz einfach mit der Nässe und der Kälte, aber es ging dann einigermaßen. Bisschen blöd war, ich wurde um 1:30 Uhr wach, und da scheint eine Ecke von meinem Zelt aus dem Hering herausgegangen zu sein und flog mir dann so ein bisschen ins Gesicht. Es hatte auch noch super geregnet, es war auch sehr windig die ganze Nacht, und ich wollte auf keinen Fall meine Hitze verlieren, die ich wirklich schwer aufgebaut habe im Quilt. Dann habe ich meinen Rucksack genommen, den in die Ecke gestellt, und damit ging’s dann eigentlich. Ja, und dann habe ich echt wie ein Stein durchgeschlafen. Also mein Körper brauchte nach den 47 km echt Erholung. Habe meinen Wecker verschlafen und bin quasi eine Stunde später erst losgelaufen. Wir haben gerade 10 Uhr und ich habe auf die Etappe heute geguckt: es sind nochmal 43 km, also 1 km offiziell weniger als gestern. Das Gute ist einerseits, dass es jetzt gerade zumindest nicht regnet und es nicht so ganz kühl ist. Wir haben glaube ich 8 oder 9° Tendenz steigend, deswegen hoffe ich, dass es erstmal so bleibt. Ich habe vier Wasserquellen heute, die ich eingezeichnet habe. Die erste gleich schon ist eine offizielle Toilette. Ich hoffe, die hat auf und ansonsten ist mein Ziel heute der Trackingplatz Drage. Da ist eine Besonderheit, nämlich an dem Trackingplatz gibt es eine Wasserquelle. Das heißt, man kann wirklich mit leichtem Gepäck dort ankommen, vor Ort Wasser auffüllen, und man hat die Option, gratis auf dem Trackingplatz zu schlafen oder dort in einer Ferienwohnung. Ja, morgen ist dann genau zur Hälfte nach vier Tagen mein Zero Day, und da freue ich mich natürlich unglaublich drauf, aus den nassen Sachen raus, eine warme Dusche und dann morgen einen Tag mal nicht laufen. Das hat mein Körper auch dringend nötig. Aber da muss ich erstmal ankommen und da steht mir jetzt ein langer Tag wieder bevor. Also los [Musik] geht’s. Das sieht nicht gut aus. Wäre auch zu schön gewesen. Ja, nächste Wasserquelle in 11 km wieder ein Friedhof. Aber soweit halte ich auf jeden Fall noch durch, und ansonsten gibt’s wahrscheinlich auch andere Möglichkeiten, weil heute wieder ein regulärer Werktag ist. Ja, und ich bin gestern den ganzen Tag gerade nach Westen gelaufen und heute laufe ich gerade nach Norden. Ich merke irgendwie, ich komme der Nordsee immer näher. Und ich finde, das merkt man so ein bisschen am Baustil. Da hinten ist noch mehr Reetdach wieder und irgendwie ist die Luft auch eine andere. [Musik] Der schlimmste Moment auf solchen Touren ist immer, wenn man morgens nach einer kalten Nacht dann in die nasse Kleidung, in die nassen Socken, nassen Schuhe, nassen Jacken rein muss und das war heute Morgen nicht anders. Ich bin so froh, dass es beim Aufstehen nicht mehr geregnet hat. Manchmal kommt die Sonne auch gerade ein bisschen raus und ich würde echt alles dafür geben, mich einmal komplett aufzuwärmen, einmal alles zu trocknen. Es ist zum Glück sehr windig, das heißt, meine Jacke, die auch total nass war, sodass ich die nicht anziehen konnte heute Nacht, ist wieder trocken. Ja, und ich habe auch die Powerbank und das Track and Eat, das gerade gekocht hat, mit in den Schlafsack genommen. War 10 Minuten so eine richtige Wärmflasche, hat super viel gebracht. Die Powerbank ist jetzt auch komplett leer, das heißt, 70% Handyakku bleiben noch, die Uhr hat noch gerade so viel für den Tag. Deswegen passt das perfekt, dass ich heute Nacht alles laden kann. Ja, ansonsten die Highlights heute sind ein größeres Waldstück, das ich noch durchqueren werde und ich folge im letzten Drittel ganz lange einem Fluss, der Eider, und das war bis jetzt auch noch nicht so. Gestern bin ich zwar über den Nord-Ostsee-Kanal gelaufen, aber mal an dem Fluss die ganze Zeit am Ufer lang zu laufen ist auch mal ein bisschen Abwechslung. Übrigens habe ich die Lösung für mein Heringproblem gefunden, denn gestern lag noch ein Stück Holz da, das jemand für ein kleines Lagerfeuer wohl schon zurecht geschnitzt hatte, und das passt perfekt zu meiner Abspannleine und das habe ich mir auch mit in den Rucksack gepackt und werde das die nächsten Tage als Notbehelf weiter verwenden. [Musik] Ja, die Kaffeepause schenke ich mir heute, um ein bisschen Zeit aufzuholen und dann fängt’s nur wieder an zu regnen. Das habe ich die letzten Tage auf jeden Fall gelernt. [Musik] Ja, und endlich bin ich mal auf einen Supermarkt getroffen, der auf hatte. Heute ist Dienstag, der erste Werktag wieder. Eigentlich hatte ich vor, Wasser am Friedhof zu holen. Da habe ich auf der Karte gesehen, dass kurz danach ein REWE und ein Aldi kamen, direkt am Trail vorbei. Ich habe bei der letzten Pause gemerkt, dass eine Wasserflasche von mir ein kleines Loch hatte. Deswegen wollte ich lieber in den Supermarkt gehen, habe die Flasche da ersetzen können, habe einen Kaffee getrunken, und das Schönste war, dass es einmal da windstill und warm war. Tatsächlich ist mir das so aufgefallen. Deswegen bin ich gerade super froh und guter Dinge. Ich habe präventiv eine Ibuprofen schon mal genommen, da ich heute echt deutlich meinen Körper merke und das ein bisschen entzündungshemmend auch wirkt. Mein linkes Bein tut ein ganz bisschen weh. Aber nichtsdestotrotz komme ich gut voran. 16 km habe ich, 27 kommen noch. Jetzt verlasse ich die Ortschaft hier und laufe durch drei Moorgebiete und danach noch durch zwei, glaube ich. Dann überquere ich den Fluss Eider und folge ihm dann erst mal die letzten Kilometer. So, hier ist die Eider und der nächste Abschnitt wird besonders abenteuerlich, denn ich weiß noch genau, wie ich den intensiv geplant habe und auf jeden Fall vermeiden wollte, länger an dieser Hauptstraße hier langzulaufen. Jetzt gehen so ein paar abenteuerliche Wege, die nicht auf allen Karten eingezeichnet waren, gleich links an der Eider entlang. Das könnte der Abschnitt sein, der jetzt vielleicht überhaupt nicht klappt, weil da irgendwelche Zäune sind oder die Wege gar nicht da sind. Deswegen bin ich jetzt sehr gespannt und ich hoffe natürlich, dass ich ohne Umwege jetzt die nächsten 10 km weiterkomme. [Musik] Ja, bis jetzt scheint der Weg gut laufbar zu sein. Man hat ja verschiedene Möglichkeiten, entweder neben dem Deich oder auf diesem kleinen Deich an der Eider lang zu laufen. Bis jetzt bin ich unten lang gelaufen, weil es windstiller ist. Aber ich will auch mal den Fluss sehen, da ist er breiter als gedacht. Okay, ein bisschen schlammig hier unten und ab genau dieser Stelle da hinten, wo das Gatter ist, wusste ich nicht genau, ob man noch weiterlaufen kann. Aber ich würde jetzt einfach dem Deich folgen und dann kommt man da hinten dort wieder an der Straße raus. Also scheint alles zu klappen. [Musik] Oh letzte Pause. 38 km habe ich schon, noch knapp über 5 km und ich kann absolut nicht mehr. Also definitiv das härteste Stück bis jetzt der Tour. Meine Füße tun weh, mein Körper hat echt wenig Energie. Aber zum Glück kann ich heute drinnen schlafen, denn es fängt jetzt auch wieder an zu regnen und ich hoffe, das regnet sich jetzt heute und morgen komplett aus, sodass ich dann übermorgen hoffentlich mal besseres Wetter habe. Jetzt sammle ich nochmal die letzte Kraft zusammen und dann sehne ich mich nach einem Zimmer. Ich habe es tatsächlich geschafft: 43,4 km noch am Ende und die letzten Meter, wie schon gesagt, die waren echt hart. Jetzt nach vier Tagen und schon über der Hälfte der Gesamtstrecke tut mir echt alles weh. Ich bin froh, dass ich jetzt mal einmal irgendwo drin bin, wo es warm ist, wo ich duschen kann, wo ich meine Sachen trocknen kann, vor allem auch alle Geräte jetzt laden kann. Ich hatte wirklich keine Energie mehr, die Kameras waren leer, das Handy hatte 40%. Ja, und natürlich habe ich mir vorher mal wieder Proviant an ein benachbartes Dorf hier geschickt, in einer Packstation. Da ist quasi meine Nahrung, meine Verpflegung und Dinge, die ich brauche für die nächsten vier Tage drin. Denn ja, auch Essen habe ich nur noch für heute Abend. Deswegen ist das einzige, was ich morgen an meinem freien Tag machen werde, mit dem Bus dorthin fahren. Laufen möchte ich echt nicht, obwohl es nur 6 km sind. Ein bisschen Proviant dort holen und ja, dann alles in Ruhe verstauen und echt morgen nur die Füße hochlegen. Ja, der Tag heute, die Etappe, die war richtig schön, also deutlich schöner als gestern. Fast gar keine Straßen, die Moorlandschaft hat mir gut gefallen. Gerade das Stück am Eiderfluss hat mir super gefallen, hat rundum alles gepasst. Bis auf die Energie, die jetzt doch gefehlt hat, gerade auch nach der etwas härteren Nacht heute. Ja, und wenn ihr selber mal meine Trekking-Tour gemacht habt, dann wisst ihr ganz genau, wie man sich jetzt fühlt, endlich angekommen zu sein und einen Zero Day zu haben. Und gerade dieser Kontrast von nur draußen in der Kälte und körperlicher Anstrengung zu hier Komfort und nur ausruhen, das ist ein großer Teil, was das Hobby für mich so spannend macht. Und deswegen werde ich morgen auch wahrscheinlich gar nicht filmen. Ja, den Trackingplatz habt ihr gerade vielleicht draußen gesehen. Da kam ich dran vorbei, da könnte man jetzt auch zelten. Da war auch gerade keiner auf der Wiese. Wundert mich bei dem Wetter auch nicht, aber durchaus auch eine gute Option, wenn ihr hier seid. Ich sage also bis übermorgen. Guten Morgen, hier zur Etappe 5 am Donnerstag. Ja, mein Pausentag ist vorbei. Den habe ich gestern auch dringend gebraucht. Ich bin nochmal ins benachbarte Dorf gefahren, habe dort ja mein Versorgungspaket abgeholt. Es hat wunderbar geklappt. Bin mit dem Bus hin und zurück gefahren. Da habe ich schon mal bei diesen kurzen Laufstrecken gemerkt, dass mein Körper echt eine Pause brauchte. Und heute geht’s auf jeden Fall besser. Der Tag gestern war super, ich habe mich eigentlich nur entspannt, ein bisschen Kalorien wieder nachgeholt und natürlich habe ich jetzt wieder Verpflegung für die nächsten vier Tage. Wasser ist voll, alles ist trocken und deswegen freue ich mich jetzt loszulaufen. Die Sonne kommt auch zum Start raus, das wird aber leider nicht so bleiben. Es soll in der zweiten Hälfte des Tages regnen und morgen auch den ganzen Tag. Das Gute ist, die Temperaturen sind deutlich besser. Wir haben heute 8° Nachttemperatur, morgen 10° und danach wird’s tagsüber sogar 21°. Ja, heute stehen nur 40,3 km an. Sollte also gut machbar sein nach den längeren Etappen. Und heute wird es ein bisschen kultureller. Ich laufe einerseits durch Friedrichstadt, wo ich gestern einkaufen war, dann durch Husum. Schaue mir da auch glaube ich ein Schloss an, da geht die Route entlang und dann werde ich endlich einen Blick auf die Nordsee haben, bevor es dann zum Trackingplatz Bahnstedt geht. Das ist wieder ein Trackingplatz auf einem Privatgrundstück und das Besondere ist, dass es da sogar Trinkwasser gibt. Deswegen muss ich mir da heute keine Gedanken machen und hoffe, mein Körper hält weiterhin gut durch. Jetzt starte ich erstmal [Applaus] [Musik] Es sieht so viel schöner aus, wenn die Sonne mal rauskommt. Ja, das war’s wohl mit dem Deich hier. Jetzt muss ich hier irgendwie runterkommen, ohne auszurutschen. Ganz schön was los hier heute auf dem Trail. Ja, ich habe Friedrichstadt erreicht, wo ich gestern einkaufen war. Es war gerade so warm in der Sonne, dass ich endlich mal wieder nach vier Tagen meine Jacke ausziehen konnte. Jetzt war aber mit der Sonne und ich glaube, jetzt steht der Regen an, erstmal bis übermorgen. Ich habe übrigens vorgestern und gestern, als es nur bewölkt war und geregnet hat, trotzdem einen leichten Sonnenbrand bekommen. Ich hatte mich auch jeden Morgen immer eingecremt, aber das zeigt immer, dass man das, oder ich jedenfalls, immer total unterschätze. Auch wenn man 11-12 Stunden durch bewölkten Himmel und Regen läuft, kann man trotzdem Sonnenbrand bekommen. Deswegen muss ich da auf jeden Fall, auch wenn das Wetter jetzt besser wird, ein bisschen mehr drauf achten. Ja, der Weg führt hier einmal so ein bisschen Zickzack durch den wirklich schönen historischen Stadtkern von Friedrichstadt und später genauso auch durch Husum. Da gibt es, wie gesagt, einmal das Schloss, glaube ich, und ich finde, das bietet immer eine ganz gute Abwechslung. Das mag ich auch so an dem Tracking hier in Deutschland, dass man immer diesen Wechsel hat von kleinem Dorf, Feld, Stadt, Wald, Feld, Dorf und so weiter. Und dann wird’s eigentlich selten langweilig, auch bei dieser flachen Landschaft. Ich überlege, ob ich mir gerade einen Kaffee holen soll beim Bäcker und mich zur ersten Pause einmal hinsetzen und jetzt fängt es tatsächlich schon wieder an zu regnen. Ich sollte das echt unterlassen. [Applaus] Ja, ich kam von hinten vom Feld und eigentlich muss ich jetzt hier lang, aber sowohl hier ist alles zu als auch da hinten. Deswegen werde ich jetzt nicht über das Feld gehen, sondern hier an der Straße entlang. Ich suche noch dringend eine Möglichkeit, eine Pause im Trockenen zu machen. Deswegen versuche ich es mal da hinten an der Tankstelle. [Applaus] [Applaus] Und hier ist das Schloss Husum. Ich habe es mir zwar ein bisschen schöner vorgestellt, nicht das Schloss, sondern die Situation, dass hier die Sonne scheinen würde. Trotzdem sehr schön angelegter Park und der Weg führt auch einmal komplett um das Schloss herum. Ja, kurzes Zwischenfazit. Ich habe jetzt hier gerade einen Tunnel gefunden, der mich jetzt aus Husum rausbringt, Richtung Nordsee. Wir haben mittlerweile kurz vor vier und ich habe nur noch 11,5 km. Also, der Teil ab Friedrichstadt war echt heftig, hat so stark angefangen zu regnen und es gab keine Möglichkeit, sich mal irgendwie hinzusetzen und aus dem Regen zu kommen. Ich bin einfach komplett durchgezogen und das Problem war, ich hatte halt von heute Morgen 3 l Wasser mit und habe ja auch für vier Tage Proviant mit und das war ein bisschen viel. Also, ich merke das Gewicht deutlich, hatte ein bisschen Rückenschmerzen, ein bisschen Hüftschmerzen und dann kam die Baustelle. Ich konnte den normalen Weg nicht weitergehen, musste umplanen, hab dann eine Tankstelle gefunden und da drin konnte man sich hinsetzen und endlich mal einen Kaffee im Trockenen trinken. Da saß ich eine halbe Stunde, hab mich aufgewärmt, bisschen was gegessen, dann anderthalb Liter Wasser weggeschüttet, weil ich es eigentlich gar nicht brauche bis heute Abend. Jetzt möchte ich eigentlich nur aus dem Regen raus, endlich in mein Zelt. Deswegen beeile ich mich, hoffe, dass ich in unter 3 Stunden da bin. Ich verlasse Husum und als Nächstes kommt gleich die Nordsee. Ich freue mich auf jeden Fall auf den Ausblick. Wäre natürlich noch schöner, wenn die Sonne ein bisschen da wäre, aber ja, ich bin gespannt. Es ist auf jeden Fall der nächste Meilenstein. [Musik] [Musik] [Musik] Pause in einem Strandkorb machen wäre auch was Feines. Die Bank habe ich gerade noch gesehen, regengeschützt und windgeschützt, da sage ich nicht nein. [Applaus] Da sitzen tausende Vögel, die jetzt alle nacheinander wegfliegen, weil ich hier vorbeilaufe. Sorry. [Gelächter] [Musik] [Musik] Okay, ich bin da und wie durch ein Wunder hat es gerade aufgehört zu regnen. Jetzt baue ich schnell das Zelt auf und freue mich so aus dem Wetter und Wind raus zu sein. Aber erstmal gucken, wie es hier aussieht. Schön gemacht. Hallo. Das ist so unglaublich schön und nett gemacht. Man darf ein Lagerfeuer machen und es gibt dieses Schiff, in das man wohl hineingehen kann. Und irgendwo gibt’s auch wohl einen Wasserhahn. Wow. Wahnsinn. Hi, ich schlafe auch heute hier. Ist das okay? Ja. Ja, wir haben genau 7 Uhr. Ich bin super glücklich über diesen wahnsinnig schönen Platz. Ich habe gerade schon den Besitzer kennengelernt und ja, unglaublich nett. Er hat mir alles hier erklärt. Ich durfte sogar Feuerholz nehmen, in dieses wunderbare Schiff hier reingehen, was mich jetzt vor Wind und Wetter schützt. Da draußen steht mein Zelt, perfekt aufgebaut. Die Ponys im Garten habe ich gerade auch schon besucht und diesen Ofen werde ich da drüben gleich ordentlich anheizen, um meine Sachen mal zu trocknen, dann komplett warm zu werden. Und dann werde ich hier ganz in Ruhe kochen und den Abend genießen. Ja, da es so stark geregnet hat, konnte ich nicht viele Pausen machen, bin einfach durchgezogen und dafür kann ich mich jetzt länger entspannen. Ich weiß nicht, ob es noch mal ist mir jetzt aber auch eigentlich egal. Der Tag fing sehr gut an heute mit der Sonne und dann wurde es aber echt nach Friedrichstadt sehr, sehr unangenehm. Also, über den Feldern herrschte so viel Wind, so starker Regen hatte ich bisher auch noch nicht. Ab der Tankstelle wurde es dann langsam besser und als ich an der Nordsee ankam, war der Wind unglaublich stark. Es hat unglaublich heftig geregnet, aber die zweite Hälfte war dann doch einfacher als die erste. Also umgedreht anders als in den letzten Tagen. Und ja, ich bin so glücklich über diesen Platz hier, denn morgen wird es auch den ganzen Tag regnen und ich werde wahrscheinlich das Zelt auch schon im Regen abbauen müssen. Und ich glaube, morgen wird ein richtig unangenehmer Tag. Über 42 km, dann aber auch wieder bei einem schönen Trackingplatz mitten im Wald. Dazu morgen mehr. Ja, ich wärme mich jetzt hier auf, genieße den Abend, versuche mich zu erholen und morgen geht’s weiter. Und deswegen sage ich an dieser Stelle schon gute Nacht. Morgen. Ja, guten Morgen, geht zur sechsten Etappe. Wir haben 9 Uhr. Ich habe mal wieder sehr gut geschlafen, also es war mit 8° auf jeden Fall nicht zu kalt. Es hat ja ein bisschen geregnet heute Nacht, aber zum Glück nicht in dem Moment, als ich aufgestanden bin. Und ja, die beiden Ponys haben mich auch direkt begrüßt. Ich konnte dort Wasser auffüllen, im Trockenen alles zusammenpacken, und jetzt geht’s los. 42 km heute und heute wird’s noch mal richtig hart. Ich habe nämlich das Wetter geguckt, es wird den ganzen Tag regnen. Es geht jetzt gerade los bis abends, und das Problem ist, ab 15 Uhr bis 19 Uhr ist sogar eine Unwetterwarnung ausgesprochen mit Sturmböen bis 70 Kilometer die Stunde. Ja, heute bin ich ungefähr bei Kilometer 15 bis 20 sehr exponiert an der Nordsee. Ich laufe quasi über einen Deichsteg, der links und rechts vom Wasser umgeben ist, und da würde ich ungern sein, wenn dieser Sturm losgeht. Danach geht’s in ein kleineres Waldstück, da muss ich natürlich auch aufpassen, dass ich da im Sturm nicht so durchlaufe. Und der Schlafplatz heute ist auch im Wald. Der Trackingplatz Enge Sande ist wirklich in einem kleinen Waldstück am Rand, in einer Lichtung. Zum Glück hört es dann um 19 Uhr auf, weil ich würde ungern im Sturm im Wald schlafen. Ja, es wird unangenehm werden. Ich muss gucken, wenn der Sturm an der Nordsee schon anfängt, dass ich dort nicht über den Steg laufe, sondern ein bisschen mehr an der Küste nur entlang. Und sobald ich dann im Inland bin, müsste es eigentlich gehen. Ich bin echt gespannt. Ich glaube, wenn ich es heute geschafft habe, dann wird’s aber besser werden, denn es wird immer wärmer. Heute schon 14° tagsüber, 8° oder 10° nachts, morgen 21° tagsüber und nur 10° und kein Regen. Zwar auch keine Sonne, aber kein Regen. Das ist viel wert, und die Nacht darauf, also von Samstag auf Sonntag, sind es sogar 18° nachts, also die ganze Nacht. Richtig komisch und da habe ich natürlich überhaupt keine Probleme mit der Kälte, und da ist es nicht schlimm, wenn ich nass werde. Deswegen heute, denke ich, die letzte richtige Herausforderung. Ich bin gespannt, ich bin motiviert und ich will es eigentlich hinter mich bringen. Also, los geht’s. [Musik] [Applaus] [Musik] Echt schöner Weg hier auf dem Deich. Man hat eine super gute Übersicht und überraschenderweise, ich weiß nicht warum, aber es hat total aufgehört zu regnen und der Wind ist auch sehr schwach. Und ich bin jedem Moment dankbar, in dem ich mal meine Kapuze absetzen kann. [Musik] Okay, ich habe eine Bank hier mal gefunden am Deich, und da es gerade nur so halb regnet, nutze ich das noch einmal und mache hier Pause. Ja, bevor ich wieder gar nichts gleich finde, wenn der Sturm losgeht. Problem heute ist mein linkes Knie oder mein linkes Bein. Ich entwickle da so eine Art Runners Knee. Das hatte ich vor drei Jahren mal auf dem Kungsleden auf dem rechten Bein. Mittlerweile weiß ich aber, wie ich da präventiv richtig dehnen muss, aber trotzdem muss ich da ein bisschen aufpassen, dass das nicht zu stark wird. Ist meistens problematisch, wenn man bergab läuft. Deswegen sollte das hier kein Problem sein, außer ich laufe vom Deich runter. Ja, gleich kommt die Stelle, wo man quasi einmal da ganz hinten bis zum Deich laufen würde, links rüber und dann rechts zurück. Und ich denke, das werde ich überspringen bzw. einfach hier weiter am Deich entlang laufen, weil ich da nicht so exponiert sein möchte. Das spart jetzt glaube ich nichts an Distanz, nur ganz bisschen, aber ja, ich wäre ungern direkt bei diesem heftigen Sturm gleich direkt am Meer. Und so passt es dann denke ich mal besser. Ich muss übrigens großen Respekt an alle Leute aus dem Norden mal aussprechen, die wirklich bei Wind und Wetter immer unterwegs sind, als ob gar nichts wäre. Also, ich sehe Kinder spielen im Regen, Leute, die hier angeln, Leute, die mit den Hunden rausgehen und teilweise gar nicht richtige Regenkleidung. Anscheinend hat man sich hier so stark an das Wetter gewöhnt, dass das den Leuten nicht mehr so viel ausmacht. Das ist bei uns ganz anders. Auf jeden Fall, da wäre niemand auf den Straßen, wenn es jetzt irgendwie so ein Wetter wäre. [Musik] [Musik] Ja, 1:30 Uhr und ich verabschiede mich jetzt von der Nordsee, denn jetzt geht’s für mich hier runter und weiter ins Inland wieder rein. Und da bin ich auch ganz froh, denn in anderthalb Stunden geht’s los mit dem angekündigten Sturm. Zum Glück regnet es immer noch nicht, und es sieht eigentlich auch ganz hell aus. Aber ich gehe auf jeden Fall auf Nummer sicher. Gleich kommt noch ein Waldstück. Wenn der Sturm allzu stark wird, kann ich da aber auch außen dran vorbeilaufen. Ich bin zum ersten Mal seit gestern wieder durch ein Dorf hier gekommen und habe an diesem Fußballplatz hier diesen wunderbaren Unterstand entdeckt. Kann sogar meine Füße mal ausstrecken und hier mach ich es mir jetzt gemütlich und dann geht’s weiter mit den 17 km, die noch fehlen. Bis jetzt ist das Wetter vom Wind her besser als gedacht. aber es hat gerade sehr heftig angefangen zu regnen. Also mal gucken, wie es weitergeht. Ja, ich bin jetzt hier mitten im Naturschutzgebiet und auch Waldgebiet, aber es gab bisher nur ein zwei Sturmböen und hier geht der Wind jetzt eigentlich gerade. Der Regen ist nach wie vor auf seinem Höhepunkt für heute, soll jetzt aber drastisch nachlassen. Und heute Abend kann es sogar sein, dass ich einmal die Sonne sehe um 7, aber bei dem Wetter glaube ich ehrlich gesagt gerade nicht dran. Oh… Nein, keine Bank. Ah, die Pause tat so unglaublich gut, genauso wie die Sonne, die gerade rauskommt. Ich habe nicht mehr dran geglaubt, aber ich glaube, ich habe das Gröbste jetzt überstanden. Ich konnte Wasser jetzt neu kaufen an der Tankstelle, konnte eine Kleinigkeit essen, mich ganz kurz mal aufwärmen. Ich bin aber echt super nass und mit dem Wind ist es gerade ohne Poncho sehr, sehr kalt. Trotzdem bin ich froh, dass ich mal ohne Poncho laufen kann. Ja, der Himmel ist blau, es ist kein Regen mehr angesagt, jetzt erstmal, aber die Windböen sind immer noch stark. Das mit den Sturmböen dauert noch ein bisschen. Da ich heute, wie gesagt, im Wald zelten muss, hoffe ich, dass der Wind noch nachlässt, weil natürlich besteht die Gefahr von umstürzenden Bäumen oder abfallenden Ästen. Ich denke aber mal, dass das sich in Grenzen hält und bis 8 Uhr soll es auch deutlich nachlassen. Die Nacht wird mit 11° auch wärmer, deswegen spielt das nicht so eine große Rolle, dass ich so nass bin. Ja, ich bin frohen Mutes, es liegt jetzt an der Sonne und jetzt auf zum Lager. Ich glaube, da hinten ist das Waldgebiet, wo ich hin muss. Mir fällt gerade ein, heute ist ja wieder Freitag. Das heißt, es kann durchaus sein, dass ich da jemanden wieder antreffe und morgen auch, denn der Trackingplatz ist echt nur 9 km von Flensburg entfernt. Und ja, ich kann mir vorstellen, dass die Plätze nah an den größeren Städten häufig am Wochenende mal genutzt werden und gegen Gesellschaft habe ich ausnahmsweise mal nichts. Okay, da wären wir endlich. Trackingplatz Enge Sande, bis jetzt auf jeden Fall der naturbelassenste Trackingplatz. Schön am Rand des Waldes, Blick über das Feld. Und da muss ich mal ein schönes Örtchen hier suchen. Die Bäume geben auf jeden Fall ein bisschen Schutz, aber so viel scheint gar nicht eben zu sein. Vielleicht lege ich einfach hier drunter. Mal gucken. Ja, ich habe mich jetzt dafür entschieden, das Zelt so ein bisschen hier in den Weg zu stellen. Einerseits weil der Hügel mir so ein bisschen Windschutz gibt und andererseits stehe ich hier nicht direkt unter den Bäumen. Das heißt, wenn dann mal ein größerer Ast runterkommt, dann landet er nicht auf mir drauf. Ja, und so schön das hier auch ist, mit einem Wald zu sein, genieße ich immer sehr. Ich möchte nichts lieber als in das Zelt rein, einfach nur aus dem Wind mal raus, aus dem Wetter raus. Ich werde auch gleich im Liegen aus dem Zelt kochen und ja, ich bin froh, dass ich noch ein bisschen Tageslicht habe. Und heute werde ich auf jeden Fall gut schlafen. So, der Kocher läuft, ich liege hier auf meiner Isomatte im Warmen, endlich aus dem Wind raus. Und ich bin heilfroh, jetzt hier zu liegen. Der Tag heute war auf jeden Fall der härteste für mich bisher. Nicht körperlich, obwohl mein Körper auch mal Probleme hatte. Mit meinem Knie ist jetzt eigentlich wieder alles in Ordnung nach ein paar Dehnübungen. Morgen muss ich auch darauf aufpassen und dann passt das schon. Aber der Regen heute, der war so stark und hielt so lange an, dass wirklich alles bei mir nass geworden ist. Man hat den durch die Regenkleidung durchgespürt und auch der Wind, der war so stark, dass er mich vom Trail runtergestoßen hat. Auch das mit den Sturmböen, das hat mir ein bisschen Gedanken gemacht, wie das hier mit dem Schlafplatz im Wald wird. Jetzt passt aber alles und heute Nacht wird der Wind aufhören und es wird die ganze Nacht 11° bleiben. Also fantastisch, ich kann ohne Jacke schlafen. Morgen wird’s 21°, die letzte große Etappe von 40 km. Und auch morgen Nacht, wie schon gesagt, wird’s 16°, deswegen Kälte und Wetter wird kein Thema mehr. Und darauf freue ich mich. Jetzt entspanne ich hier noch und deswegen sage ich erstmal ja, schaut euch das Wetter an hier zur siebten und damit letzten großen Etappe. 40 km stehen heute an. Ich schlafe auch wieder zum letzten Mal auf einem Trackingplatz. Und ja, die Nacht heute war auf jeden Fall warm. Man muss sagen, mein ganzer Körper tut mir langsam weh, das merkt man auch. Ich glaube, heute geht’s aber noch. Und so aufzustehen mit der Sonne ist natürlich viel angenehmer, als dass es die ganze Zeit regnet. Ich habe auch schon die kurze Hose angezogen und ich denke mal, gleich kann ich auch die Jacke ausziehen und vielleicht heute endlich mal eine Kaffeepause machen, ohne dass es regnet. Also, ich habe echt Lust auf den Tag, bin deutlich motivierter als sonst. Hab mir aber auch Zeit gelassen, wir haben schon 9 Uhr. Heute muss ich mir eigentlich keinen Stress machen. Und ja, es gibt in 1 km einen Friedhof, da müsste ich jetzt eigentlich noch nicht Wasser holen. Ich glaube, ich mache das trotzdem, weil erst in 30 km kommt eine Tankstelle. Muss ich mal gucken. Wenn ich da kein Wasser bekomme, kann ich zur Not auch mit meinem 1,5 l, die ich maximal noch habe, auch so auskommen. Ja, jetzt erstmal schauen, ob ich nichts vergessen habe und dann geht’s los. Ja, leider kein Trinkwasser hier. Ich dachte schon, das geht trotzdem, aber es scheint mir, dass das hier aus der Regentonne rauskommt, solange da was ist, und nur dann aus der Leitung. Ja, Wasser sieht gut aus, aber ich will das Risiko nicht eingehen und dann rationiere ich lieber mit meinem letzten Liter. [Musik] Ich genieße das gerade so, hier durch den Wald zu laufen bei warmem Wetter und Sonne. Es riecht ja auch unglaublich gut. Man merkt direkt, dass nach diesen ganzen feuchten Tagen die Erde richtig warm wird und alles nach Frühling riecht. So kann’s jetzt gerne erstmal weitergehen. Ich hätte zwar noch gerne Wasser aufgefüllt, muss jetzt ein bisschen rationieren. Mach dann deswegen auch wahrscheinlich keine Kaffeepause, aber mir geht’s einfach total gut bei dieser [Musik] Aussicht. Okay, eine kleine Kaffeepause muss doch sein bei dem Wetter heute. Hier direkt am Golfplatz und tatsächlich hat es gerade einmal kurz angefangen zu regnen. Ich dachte, ich sehe nicht richtig, aber auf dem Regenradar habe ich gesehen, dass es eine kleine Wolke gerade über Norddeutschland gibt und genau diese war über mir. Ist aber auch noch nach 20 Minuten vorbeigegangen. Deswegen entspanne ich mich jetzt hier ein bisschen. Okay, das wird jetzt unangenehm. Ah, ich war froh, dass ich einmal trockene Füße hatte. Okay, Mitte oder rechts? Zum Glück ist es warm heute. Ich kann dem Wegrand nur per Navigation folgen, denn in der Realität existiert er nicht wirklich. Hier schon so ein paar Minuten zwischen den Bäumen rum und jetzt schlage ich mich einfach durch das Gebüsch durch und versuche, dieser Linie zu folgen. Also hier ist kein Durchkommen. Okay, auf einer anderen Karte ist der Weg ein Stück weiter südlich. Mal gucken. Ich glaub echt, das ist der Weg. Hier. Au, au, au, au, ah. Gut, dass ich heute eine kurze Hose anhabe. Ja, ich habe es aus dem Wald doch noch rausgeschafft. War echt ein kleiner Irrgarten, aber definitiv ein schöner Single Trail. Und jetzt folgen erstmal 3 km an der Straße. [Applaus] Die erste Hälfte des Tages habe ich geschafft. Jetzt gerade ist es wieder richtig schön hier. 19 km noch. Ich komme aber auf jeden Fall deutlich langsamer voran als in den ersten Tagen dieser Tour. Ich merke auf jeden Fall, dass ich 250 km schon in den Beinen hab und bin insgesamt langsamer, brauche auch mehr Pausen. Ja, Wasser habe ich jetzt noch ein paar Schlucke, reicht aber auch. In so 10 km kommt dann die Tankstelle, bei der ich Wasser für die ganze Nacht auffüllen werde. Das warme Wetter sorgt wenigstens dafür, dass meine Füße wieder trocken sind. Ein bisschen blöd ist, habe ich gerade gemerkt, ich habe einen meiner In-Ear-Kopfhörer verloren. Jetzt habe ich zwar noch einen, kann damit auch nebenbei noch ein bisschen was hören, aber trotzdem auf jeden Fall ärgerlich. Ja, und dann habe ich beim Reden doch gleich die kleine Abzweigung hier rechts verpasst. Extra Kilometer kann ich heute auf jeden Fall nicht mehr gebrauchen. An fast jedem Ortseingangsschild hängen übrigens Gummistiefel. Kann jemand sagen, warum? Ja, jetzt konnte ich meine 3 l Wasser wieder mit kühlem, frischem Tankstellenwasser auffüllen. Hab noch über 1 Liter sofort getrunken. Das war auch bitter nötig nach dem Tag bei der Hitze. Jetzt sind noch 7 km bis zum Trackingplatz Schäferhaus, der wirklich direkt vor den Toren von Flensburg liegt. Ich sehe die ganze Zeit schon Schilder, die nach Flensburg weisen. Es ist absolut nicht mehr weit und der Trackingplatz liegt in einem kleinen Geländebereich. Eigentlich waren da damals, glaube ich, verschiedene Hügelgräber und so ein historischer Ochsenweg. Und dann wurde es als militärische Panzerteststrecke genutzt. Jetzt kann man diesen Ochsenweg da noch durchlaufen. Mitten in diesem hügligen Feld, sage ich mal, wurde auch zu Gedenken des Ochsenwegs ein Monument aufgestellt mit zwei großen Ochsenhörnern. Daneben kann man sein Zelt aufstellen. Ja, und 100 m weiter oder 200 m weiter ist sofort die dänische Grenze. Also, ich bin wirklich ganz im Norden von Schleswig-Holstein und freue mich auch gleich mal wieder anzukommen, den Platz mir anzuschauen. Da der so nah bei Flensburg ist und wir traumhaftes Wetter und Samstag haben, glaube ich heute echt, dass dort schon andere Leute auch sein werden. Aber da ist auf jeden Fall mehr als genug Platz. Deswegen schauen wir uns das mal an. [Applaus] Ich habe es geschafft. Wieder 41 km und das sind die beiden Ochsenhörner. Richtig schön hier und ich sehe gerade, hier ist sogar eine NST-Markierung, der Nordseeküsten-Trail, der einmal durch Deutschland führt auf rund 4000 km. Schöne Grüße gehen raus an Soultrails, der den Weg gestaltet hat. Wusste ich gar nicht, dass der auch hier lang geht. Das eignet sich dann auch wahrscheinlich für eine super Übernachtung hier. Und ich habe eine Bank und ich bin überraschend alleine. Aber mir soll alles recht sein. Ich platziere mich jetzt hier, baue auf und dann einfach nur ausruhen. Ja, alles aufgebaut und ich habe sogar noch ein bisschen Restlicht und das war hier besonders wichtig, denn hier ist der ganze Boden voller roter Ameisen und das hätte ich im Dunkeln gar nicht gesehen. Deswegen passe ich jetzt besonders auf, dass ich den Reißverschluss vom Zelt immer zu habe, damit da bloß keine reinkommen. Der Tag war heute noch mal unglaublich schwer, 41 km. Ich bin so froh darüber, dass das Wetter gepasst hat. Ich war deutlich langsamer, wir haben auch deutlich später, jetzt schon 8 Uhr. Morgen die Finaletappe, nur 17 km. Ich bin traurig und froh gleichzeitig, muss ich so sagen, denn langsam komme ich ja echt an meine Grenzen. Also wenn morgen noch ein 40er gekommen wäre, wäre es echt hart geworden. Danach hätte ich auf jeden Fall wieder einen Pausentag gebraucht. Ja, ich genieße jetzt die letzte Übernachtung an diesem wirklich schönen Platz mit schöner Aussicht, schönem Sonnenuntergang, also ein würdiger Abschied. Ich sage gute Nacht. Und da es der letzte Abend ist, koche ich doch noch mal draußen und genieße die Aussicht. Guten Morgen hier zu Tag acht und damit der letzten Etappe des Schleswig-Holstein-Steigs. 16 km habe ich noch zu laufen. Die Nacht war richtig gut, die war richtig warm. Ich konnte die Vorteile eines Quilts richtig ausspielen und den als Decke benutzen. Ja, als ich wach wurde, hat es jetzt tatsächlich noch mal zum Abschluss das erste Mal auf dieser Tour geregnet, als ich abbauen wollte. Und ich hatte im Regenradar geguckt, hab gesehen, ab 8:30, 9 Uhr lässt das nach. Und ich konnte mich nicht dazu aufraffen, jetzt den letzten Tag noch im Regen abzubauen. Deswegen, ja, bin ich schon bisschen spät dran. Anderthalb Stunden lag ich da. Wir haben mittlerweile 10 Uhr, glaube ich, also relativ spät. Ich wollte eigentlich früher los. Und ja, ich bin total überrascht, denn als ich gerade rausgegangen bin, habe ich gesehen, dass da noch ein anderes Zelt stand. Und ich kann mir absolut nicht erklären, wann die oder die Person da wirklich ankam und das aufgebaut haben. Ich war auch relativ laut beim Zeltabbau. Ich hoffe, ich habe da niemanden gestört, der jetzt irgendwie eine Nachtwanderung gemacht hat oder so. Ja, aber finde ich trotzdem cool, dass noch mehr Leute unterwegs sind. Und ja, ich freue mich jetzt auf Flensburg. Ich gehe jetzt noch mal nach Norden, wirklich zur Grenze von Dänemark. Dann ein Stück an der Ostsee entlang. Da freue ich mich auch drauf. Und dann komme ich quasi die Flensburger Förde von oben entlang runter und mein Ziel ist dann der Flensburger Hauptbahnhof und damit das offizielle Ende des SHS. [Musik] Jetzt bin ich am nördlichsten Punkt des Schleswig-Holstein-Steigs und auf der anderen Seite dort hinten liegt Dänemark. Aber ich biege jetzt nach Osten ab zur Ostsee. [Musik] Ich habe es an die Ostsee geschafft. Das sieht traumhaft schön aus. Habe ich gar nicht mitgerechnet. Bisher, als ich an der Ostsee war, habe ich immer nur Klippen gesehen und nie so einen schönen Strand wie hier. Ich sehe auch schon mein Ziel Flensburg da hinten. Und da geht’s jetzt für mich hin. Ich laufe jetzt an der Küste entlang, einfach nur noch Süden und dann ab zum Bahnhof. Ich habe es geschafft. 300 km liegen hinter mir. Ich bin mit dem Zug zurück nach Pinneberg gefahren, dann zu meinem Auto gelaufen. Habe zum Glück auch Wechselsachen. Das tut richtig gut nach den neun Tagen jetzt insgesamt. Es war ein unglaubliches Abenteuer, eine unglaubliche Herausforderung. Ich bin sehr stolz, dass ich das so durchgezogen habe, gerade bei den langen Etappen, bei dem schlechten Wetter. Das Wildcamping hat unglaublich Spaß gemacht, aber ich ging wirklich an meine Grenzen. Ich kann die Tour auf jeden Fall empfehlen für alle, die Herausforderung suchen, die die Landschaft mögen und die das ultraleicht Trekking mal richtig pur betreiben wollen und das Ganze am besten auch legal mit Wildcamping verbinden wollen. Denn das ist hier möglich. Das habe ich jetzt selbst herausgefunden. Ja, ich muss erstmal alles in Ruhe verarbeiten von der ganzen Tour. Ich werde ausführlich in unserem Podcast "Zeltgespräche" mit Sebastian noch eine Nachbesprechung machen, von vielen Dingen dort erzählen. Da könnt ihr gerne reinhören, wenn ihr wollt. Die Folge verlinke ich auch unten in der Beschreibung. Die Route generell hat gepasst, die hat geklappt, bis auf einige Stellen, die ich korrigieren werde. Ein zweimal war es ein Privatweg, da musste ich drumherum laufen. Manchmal war der Weg nicht genau und ich werde den Weg noch durch zusätzliche Wasserquellen in Form von Tankstellen, die ich kennengelernt habe, ergänzen. Eine Tankstelle auf dem Weg bei den Wildcamping-Übernachtungen ist echt sehr nützlich. Da freut man sich immer, wenn man Wasser auffüllen kann, noch mal einen Kaffee trinken kann, sich kurz trocknen kann bei dem Wetter. Ja, sobald ich die Tour bearbeitet habe, werde ich die auch unten in die Beschreibung packen. Und ja, ich bin gespannt, wer die von euch noch laufen wird. Teilt mir gerne mit, wenn ihr das versucht. Fragen beantworte ich dazu auch gerne. Und wenn ihr die Tour selber mal geschafft habt, teilt mir das auch mit. Dann werde ich euch unten ebenfalls in die Beschreibung packen, wenn ihr das wollt. Die Top 10, die das zum ersten Mal gemacht haben. Ja, ich bedanke mich fürs Zuschauen. Ich hoffe, das hat euch Spaß gemacht. Und wenn euch das Video gefallen hat, freue ich mich auch wie immer, wenn ihr mich abonniert. Bis zum nächsten Mal.

    40 Comments

    1. Ich hoffe das Video hat euch gefallen! Falls ihr noch Fragen zum Trail oder dem Trekking generell habt, beantworte ich sie hier gerne! 😄

    2. Yeah endlich mal etwas aus der Heimat❤ Habe das Werk noch nicht gesehen, weiß aber das ich wie immer tollen Content erwarten kann😊 Danke, danke und noch einmal danke🎉

    3. Das Intro war ja mal *mega*, hat mir sehr gefallen. Würde mich freuen, wenn Sie mehr von den Videos posten, wie immer sehr sachlich sympathisch 😉
      Anmerkungen zum FSME, M-V soll angeblich auch ein FSME-Risikoland sein, aber Tests haben vor etlichen Jahren schon ergeben, dass der Virus auch bei uns sich längst breit gemacht hat. Aber hatte seit dem bestimmt schon 20 Zecken in der Haut drin stecken, aber zum Glück noch nichts passiert. Toi toi.

    4. Vielen Dank! Dafür, dass die Tourvideos genau so detailliert sind, wie die Gear Videos. Diese haben, gerade als Einsteiger, extrem weitergeholfen. Zumindest im deutschsprachigen Raum,, gibt's da wenig Vergleichbares. Der Podcast ist auch super. Thanks

    5. Sehr schöne Tour hast Du da gemacht.
      Gibt mir noch mehr Motivation für den Westweg den ich ab morgen alleine laufen werde.
      Danke 💪😁

    6. Top, danke fürs "Mitnehmen" auf diese Tour und Respekt vor dieser Leistung. Gerade bei diesen Wetterverhältnissen bestimmt nicht immer leicht. Ich würde mir für diese Tour wahrscheinlich etwas wärmere Monate raussuchen 😊

    7. Respekt die Wanderung bei dem Wetter durchzuziehen 😅
      Hätte gedacht, dass die Trekkingplätze da auch so Holzplattformen sind – im Endeffekt ist es ja oft nur nen Stück legale Wiese

    8. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Tour, und dass du trotz viel Regen und Wind durchgehalten hast! Ein sehr schönes Video, das ich mir bestimmt nochmal anschauen werde!

    9. Hallo Robert, das war eine super Leistung bei dem Wetter! Den Schleswig-Holstein-Steig kannte ich noch gar nicht, vielen Dank für´s mitnehmen. Das war mal wieder ein MEEEGA Video, sehr interessant und unterhaltsam! Viele Grüße aus dem Landkreis Stade ✌️

    10. Interessant, wenn in der Eingangssequenz behauptet wird, dass 8 Tage auf dem härtesten Trail fernab jeglicher Infrastruktur gewandert wird, und dann folgen überwiegend Ausschnitte von befestigten Wegen, Autostraßen und Dorfdurchschreitungen. Dazu dann noch ein Zero-day! Etwas mehr Realitätssinn würde der Qualität der Berichterstattung durchaus gut tun – es sei denn es handelt sich um bewusste Übertreibungen und Fehlleitung zwecks clickbaiting.

    11. Vielen 🙏 für die interessante und genaue Doku! Respekt für die Leistung 👏- Schietwetter kenne ich auch und weiß, wie anstrengend das ist. Gute Erholung ✌jetzt.

    12. Hey, ist nur meine persönliche Meinung: ich bin kein Fan von unendlich langen Spoilern direkt am Anfang des Videos, ich Spule dann oft einfach weiter oder schaue erst gar nicht weiter. Vielleicht bin ich ja nicht alleine damit.

    13. Hallo Robert tolle Tour nur ein bisschen nass 😅, mir sind die Strecken etwas zu lang, schön dass es so freie Treckingplätze gibt, schade, dass die Abstände so riesig sind, dafür kannst du natürlich nichts. Tolle Bilder macht Wanderlust auf Deutschland. Hast du mal geschaut, ob es da Überschneidungen mit den NST gibt. LG UW

    14. Tolles Video, fast als wäre ich dabei gewesen. Sehr ausführlich und informativ. Vielen Dank dafür. Nun weiß ich zumindest, dass das nicht meine Landschaft ist. Ich wohne im Harzvorland und finde es hier schon öde:-)

    15. Hallo Robert. Was hast du dir angetan bei dem norddeutschen Schietwetter… Ich hatte auch einen Rappel gekriegt, wie schon jemand schrieb. Eine tolle Leistung!!! LG Jürgen aus Mallorca 😊

    16. Das überrascht mich jetzt: als ich mir vor ein paar Jahren dieses Trekkingplatz-Programm in Schleswig-Holstein angeschaut habe, waren sie SEHR deutlich, dass man die Plätze nur mit Reservierung nutzen darf, egal, ob da alles frei ist o.ä. Das hat natürlich die Attraktivität deutlich gesenkt und jede längere Tour direkt mit ner Menge Bürokratie verbunden.

    17. Danke für die schöne Mitnahme 👍…komme auch frisch vom HW1/Albsteig, der mir 4 herrliche Tage in der Natur beschert hat.. 👌… auch sehr feucht und eher kühler, was auf der rauen Alb bei 1000m zu dieser Jahreszeit dazu gehört…
      Aber jede Nacht im Zelt im Wald ist einfach immer ein Highlight 😉
      …Good Hike👍

    18. Super cooles Video. Schön, meine Heimat so zu sehen. ❤ Was mir ein bisschen fehlt, sind die Etappen auf einer Karte eingeblendet.
      Zu den Gummistiefeln: das sind die Protestzeichen der Landwirte (hauptsächlich im Bauernverband organisiert, Stichwort Agrardiesel). Die Bauern hatten ja deutschlandweit protestiert.

    19. Geile Sache! Schleswig-Holstein wird viel zu selten gezeigt. Ich habe letztes Jahr Schleswig-Holstein mit dem Fahrrad umrundet und dabei unter Anderem auch auf den Wanderrastplätzen von Wildes SH übernachtet. Das ist ein echt geniales Angebot.

    20. Respekt den Trail bei dem Wetter zu der Zeit alleine durchzuziehen. Der erste Teil sieht für mich als jemand der keine flachen Stellen bei sich hat ideal aus für eine Graveltour Bikepacking Tour. In der Mitte wird er dann Wander freundlicher.

      Diese Druck Fußschmerzen sind auch immer das erste was sich bei mir meldet, lange bevor irgendwas anderes kommt. Ich hatte noch nie Muskelkater oder andere Wehwehchen vom Wandern weil die Druck Fußschmerzen mich immer zuerst an mein Limit kommen lassen. Dazu kommen natürlich oft blasen.

      Selbst bei 50km mit vielen Höhenmetern sind es immer zuerst die Fußschmerzen. Ein flacher Trail ohne Höhenmetern ist auch schwerer für mich weil die Differenz in der mein Fuß auf den Boden trifft und das Gewicht abfangen muss am kleinsten sind. Es sind immer die gleichen stellen ohne viel Differenz und Entlastung.

      Wenn man Höhenmeter macht ist die Different höher und man benutzt auch viel mehr Muskeln, wie den Po.

      Bei mir kommt das weil ich für meine Körpergröße von 1.94m und Gewicht von athletischen 100kg extrem kleine Füße habe. Ich habe Schuhgröße 44/45 und nicht nur das der Fuß nicht lang ist er ist auch nicht breit. Es ist ein Normalfuß der aber auch etwas im Winkel steht sodas noch weniger Kontakt da ist.

      Dazu kommt das ich Naturell sehr schnell gehe im entspannten Zustand 6.8-7.4 km/h.

      Gegen die Druckschmerzen helfen Maximal Cushion Schuhe, die Hoka Bondi und Clifton sind da die besten für mich. Mit denen Wander ich selbst im Winter bei Schnee. Das Problem bei ihnen ist aber das viel Reibung entsteht und ich über meinen kleinen Zeh abrolle, was schnell zu Blasen führt.

      Gegen Blasen sind Altras die besten, einfach weil man Fuß dort am meisten Platz hat. Jedoch schwimme ich dann in Altras und wenn es diagonal Schräg wird, wird es sehr instabil. Und die Fußschmerzen treten auch schneller ein, einfach weil Altras nicht viel Support haben und die Dämpfung nicht so gut ist.

      Habe jetzt auch Standard Fußeinlagen getestet mit Arch support, hat definitiv einen Effekt, aber auf der anderen Seite kommen damit wegen dem Support auch wieder schneller Blasen zu Stande.

      Muss mir da mal professionelle machen lassen auf meinen Fuß.

      Das andere das natürlich hilft ist viel langsamer gehen und viele kleine Pausen einlegen, mit Schuhen ausziehen und Füße hoch legen.

      Aber viel mehr kann man fast nicht machen, außer Gewicht verlieren und das dann auch in Form von Muskelmasse, da bewegt man sich irgendwo an seinem genetischen Limit.

      Wie groß und schwer bist du und welche Schuhgröße hast du?

    21. Echt mega Tour und super durchgezogen 💪🏼
      Die Gummistiefel sind übrigens ein stiller Protest der Landwirte ☝🏼
      Alles Gute und mach weiter so!

    22. Durch den Podcast hast du mir dein Video sehr schmackhaft gemacht 😊
      Ich finde tatsächlich auch die Länge des Videos super
      Vielen Dank dafür, ich starte jetzt mit dem Video und für alle die den Podcast noch nicht kennen, ZELTGESPRÄCHE lohnt sich 🙂

    23. Richtig coole Tour und danke fürs Mitnehmen. Kannst du den GPX auch noch woanders hochladen? Ich hab keinen outdooractive Account ind will auch nicht extra einen erstellen?

    24. Hallo Robert – Kompliment. Bin vergangene Woche eine ähnliche Strecke gelaufen – aber nicht bei so einem Schietwetter, Hatte wegen diversen Blasen ziemliche Probleme. An dem Thema muss ich noch einmal arbeiten. Hattest du keine? Gerade weil du ja wohl fast immer nasse Füße hattest. Lieben Gruß aus Hamburg.

    25. Respekt! Starke Leistung! Ich fand die Landschaft im Norden auf dem NST auch toll, auch wenn die Strecken etwas asphaltiger sind 😉 Bist Du mit dem Poncho zufrieden ? Ist ja schon ganz schön teuer das Teil 🙃 und die Arme werden nass, oder? Wie würdest du es mit dem Sea to Summit Poncho vergleichen? Den hattet ihr doch auch mal, oder?

    26. Hey Robert, vielen Dank für das coole Video, hat richtig Lust auf die Tour gemacht. Welches Mücken-/Zeckenschutzspray verwendest du? Ich meine aus anderen Videos mal gehört zu haben, dass du eines aus den USA oder so nimmst, was in Deutschland in der Form gar nicht zu kaufen ist? Oder ich hab es in deinem Podcast gehört.

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