Goalkeeping icon, legend, multi-talent – 80 years of Sepp Maier | Documentary

To mark the 80th birthday of the FC Bayern goalkeeping legend, the documentary “Goalkeeping icon, legend, multi-talent – 80 years of Sepp Maier” looks back on the unique career of the 1974 world champion and FCB club legend. Companions such as Uli Hoeneß, Franz Bulle Roth, Paul Breitner, Günter Netzer and Maier’s daughter Alexandra tell anecdotes and describe the incomparable nature of the “Cat from Anzing”. All the best, Sepp Maier!

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“Die Katze von Anzing” – das sagt alles. Ich schätze seinen Humor nach wie vor und vor allem diesen kleinen Jungen, den man jetzt mit 80 immer noch sieht in ihm – also der ist nie verschwunden. Der Karl schon – aber nicht der Walentin, sondern der Valentin! Das war super – der war ja Karl Valentin, original, ich sehe ihn jetzt noch mit seinem Radl fahren. Das ist sein Zauberkasten! Original, original – der Wahnsinn! Hier habe ich jetzt eine ganz normale Zeitung. Da schüttet man jetzt Wasser rein. Das trinke ich jetzt. Kein Wasser mehr da! Seht ihr‘s? Habt ihr das gesehen, oder? Sepp ist ein sehr, sehr gradliniger Mensch, der immer, auch wenn es ihm nicht immer zugute kam, seine Meinung gesagt hat. Er hat sich irgendwie nie so hingestellt, als ob er etwas Besonderes ist und, obwohl er ja so viel geleistet hat, findet er es, glaube ich, immer noch nicht so außerordentlich. Also zum Beispiel hat er mir beigebracht beziehungsweise vorgelebt, dass man weiß, wo man herkommt. Na, unschwer zu erkennen: Das ist der Frust eines Tennisspielers über seine eigene Leistung – und das ist der Sepp, so wie er leibt und lebt. Ein echter Bayer, ein echter Bayer! Ein Grantler! Und das, was bei ihm bewundernswert war, das ist: Er konnte von einer Sekunde auf die andere umswitchen. Wenn sich irgendeine Situation anbot, einen Witz zu erzählen oder einen Schmäh zu machen, ist er sofort zum lustigen Sepp geworden, aber im Grunde ist der Sepp ein ernsthafter Mensch. Ich kann ihm gratulieren zu seinem Geburtstag, was er geschaffen hat – und wie er es geschaffen hat vor allen Dingen: Auf eine menschliche Art und Weise ist er ein großer Weltfußballstar geworden – das ist einfach seine Hinterlassenschaft. Die Anfänge einer großen Karriere: Sepp ist der mittlere von drei Brüdern. „Wir haben alles gehabt, nur kein Geld.“ – sagt er heute über seine Kindheit in Haar, bei München. Für uns alle war, glaube ich, der soziale Aufstieg die Triebfeder. Wir kamen aus kleinen Verhältnissen: Handwerker-Familien oder bei Franz [Beckenbauer] war der Vater bei der Post. Es war die Chance, über den Fußball den sozialen Aufstieg zu schaffen und den haben wir konsequent versucht einzuhalten, mit viel Arbeit, mit großem Engagement, mit Ehrgeiz – und dieser Ehrgeiz hat auch dazu geführt, dass wir doch alle zusammen extrem viel Erfolg hatten. Sepp ist ein überaus begabter Turner – und als Stürmer beim TSV Haar sogar Torschützenkönig. Als sich der Torwart des TSV die Hand bricht, stellt der Trainer Sepp ins Tor, ausgerechnet in einem Spiel gegen die B-Jugend des FC Bayern. Das Debüt des neuen Torwarts endet 0:12 – trotzdem erkennt der Bayern-Trainer sein Talent. Ich werde es nie vergessen, der Sepp hat immer gesagt, zwischen seiner Torlinie und dem Elfmeter: "Das ist mein Bereich! Und wenn mir da einer in die Quere kommt: Den Gegner, den mache ich sowieso platt, aber wenn auch ein eigener Mitspieler dabei ist – ich hau euch den Kopf runter, wenn ihr nicht weggeht." Das war der Sepp, der war sensationell! Der Sepp hat einmal gesagt – weil wir zu ihm gesagt haben: "Du, Sepp, du fliegst nicht so wie die anderen Torleute" – da sagt er: "Bulle, da, wo die hinschießen, da steh ich, ich brauch keine Parade machen". Sepp sein Spruch. Auch zu Hause ist Sepp gefordert: Tochter Alexandra kommt 1970 zur Welt. Der Papa: ehrgeizig. Es ging. Ich glaube, er ist nur einmal richtig sauer geworden: Da habe ich ihn an den Haaren gezogen, aber richtig fest – aber ansonsten kann ich mich gar nicht … nee, der war nie streng. Beim Dressurreiten ist es mit der Bewertung wie beim Eiskunstlauf – und da gab es schon die eine oder andere Situation, wo er nicht so ganz zufrieden war und dann hat er sich mal den Richter geschnappt … da fährt er dann aus der Haut und da sollte er sich auch schon das ein oder andere Mal entschuldigen. Den Schalk im Nacken: ob als Papa, Schauspieler, Zauberer, Sänger oder Wortakrobat. Sie sind doch der Karl Walentin? Der Karl schon – aber nicht der Walentin, sondern der Valentin! Sie sagen ja auch: Wolltrottel, sondern Volldepp! – Also zur Person: Name? – Franz! – Genauer! – Na, das wissen’s doch! – Beruf? – Beckenbauer! Gerd Müller, Sepp Maier und Franz Beckenbauer: Sie bilden in den 70er Jahren den Kern des FC Bayern und der Nationalmannschaft. Zusammen werden sie drei Mal in Folge Europacupsieger, Weltmeister, Europameister und vier Mal Deutscher Meister. Das war eigentlich die Weltachse – weil die waren alle drei Weltfußballer. Ajax hatte mal den [Johan] Cruyff, Santos und Brasilien hatte den Pele, aber immer nur einen – aber wir hatten ja das Glück, dass wir die wichtigsten Positionen besetzt hatten: Torwart, Libero und der, der vorne die Kiste macht. Zwei Jahrzehnte hütet Sepp das Bayern-Tor: Mit 473 Bundesliga-Einsätzen ist er bis heute Rekordspieler beim FC Bayern. Drei Mal Fußballer des Jahres, als Torwart – und das in einer Zeit mit Müller, Beckenbauer, Overath, Netzer. Er ist ein Mensch, der große Qualitäten hat und das hat ihn auch zu diesem großen Fußballer gemacht, der rechts und links Verständnis gehabt hat für viele Dinge, seine Position interpretiert hat wie ein echter Weltstar und der als Mensch unschlagbar war – und ich freue mich, dass er ein solches Lebenswerk geschaffen hat, was unvergesslich ist. Wenn da nur nicht dieses eine Laster wäre … Schnupftabak: Wenn man das alles zusammenzählt – ich glaube, der Kilimandscharo würde nicht ausreichen, um ihn zu bedecken. Bei jeder Gelegenheit hat er sein Döschen rausgeholt, zum Schluss manchmal mit seinem kleinen silbernen Löffel – und die Mengen, die er sich in die Nase reingedonnert hat, da hat man ja gar nicht gewusst, dass da so viel reinpasst. Und dann macht man das natürlich auch mit dem Pinsel weg, wenn man ein bisschen dreckig ist … ein bisschen abputzen. Rechts, links, her zu mir und zurück! Rechts! Schön! Und auf! Auch als Torwarttrainer kommt die Gaudi nicht zu kurz. Nach Jean-Marie Pfaff nimmt er Oliver Kahn unter seine Fittiche. Und macht ihn zum achtmaligen Deutschen Meister, Europameister und Champions Legue-Sieger. Was zeichnet unsere Freundschaft aus? Ich habe sofort gemerkt: Der Sepp ist offen, nicht hintenrum, kein linker Typ, der dir in die Augen schaut und was anderes sagt als er denkt. Und das waren immer Situationen, die waren kurz und bündig, offen, ehrlich, sauber. Das ist der Sepp! 80 Jahre Sepp Maier! Doch wie sagt er selbst: Wer gesund ist und a Gaudi hat, ist nicht alt! Mein Sepp, jetzt ist es so weit: Die Acht ist erreicht, du hast sie mit Bravour gemeistert. Alles Liebe, alles Gute, Gesundheit, mein Freund! Hallo lieber Seppi, mein Freund, zu deinem jungen Geburtstag, zu deinem 80. wünsche ich dir natürlich alles, alles Liebe, alles Gute, viel, viel schöne Golfrunden mit deinem Schatz und dass wir uns bei meinem Turnier, das ist ja bald nach deinem Geburtstag, treffen und dann machen wir uns wieder einen schönen Abend zusammen. Also in diesem Sinne: Seppi, toi, toi, toi! Dass er sein liebstes Hobby, das Golfen, noch möglichst machen kann, und dass es vielleicht dann doch mal mit der Trainingsstunde von Tiger Woods klappt. Lieber Sepp, du bist der letzte der großen Drei – deswegen wünsche ich dir alles, alles Gute zu deinem 80. und dass du die Fahne dieser Drei möglichst lange hochhalten kannst.